Der Deutsche Aktienindex fällt aus seiner bereits vier Wochen andauernden Seitwärtsspanne, die Börsenampel springt auf Rot. Aus charttechnischer Sicht ist der Markt jetzt deutlich angeschlagen. Die nächste Unterstützung liegt bei 16.120 Punkten. Nur auf den ersten Blick gute Wirtschaftsdaten aus China und die schwindende Hoffnung auf zeitnahe Zinssenkungen in den USA und der Eurozone verleiten die Anleger zu weiteren Gewinnmitnahmen nach der Rally im letzten Quartal des vergangenen Jahres. Hinzu kommen die geopolitischen Krisenherde rund um den Globus, die keine Kauflaune aufkommen lassen. Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, China, ist im vergangenen Jahr um 5,2 Prozent gewachsen. Experten halten diese Zahl allerdings für „Fake News“ beziehungsweise für Regimepropaganda. Das Land war zu Jahresbeginn noch deutlich mit den Nachwehen der Corona-Pandemie beschäftigt, die länger anhielt als in westlichen Ländern. Hinzu kommt ein Immobilienmarkt am Rande des Abgrunds. Ende des Monats kommt es dort zum Showdown. Ein Gericht in Hongkong soll über die Zukunft des Immobilienriesen Evergrande entscheiden, der mit über 300 Milliarden US-Dollar verschuldet ist. Sollte das Gericht eine Abwicklung des Geschäfts anordnen, dürfte dies auch die westlichen Wirtschaften und Finanzmärkte hart treffen.