Es ist schon auffällig: Während US-Indizes wie der S&P 500 zuletzt eine fast schon historische Serie von Wochengewinnen hingelegt haben, herrschte beim DAX seit Mitte Dezember nahezu Stillstand. Im Bereich der 17.000er Marke war zuletzt immer wieder eine hohe Abgabebereitschaft zu beobachten. Ein Grund dafür verlor am Freitag mit dem kleinen Verfall an den Terminbörsen zumindest kurzzeitig an Einfluss.
Jürgen Molnar, Robomarkets, erklärt die Ausgangslage zum DAX-Verfall:
Oberhalb der runden 17.000er-Marke befanden sich seit Wochen fast ausschließlich Call-Positionen die zudem fast durchweg größer sind als darunter. Die Verkäufer der Optionen (Stillhalter) hatten also ein Interesse daran, dass der DAX bei maximal 17.000 abgerechnet wird (meist werden die Positionen bereits in den Tagen vor dem Verfall gerollt, dies erklärt auch den Anstieg seit Donnerstag). Ein Bremsfaktor fällt somit weg.
Aber auch für den großen Verfallstag am dritten Freitag im März trauen zumindest die Profis dem DAX keinen größeren Ausbruch zu. Die Umsätze sind am sogenannten Hexensabbat deutlich höher, der Einfluss auf die Kurse entsprechend groß. Aktuell sind ebenfalls nur wenige Puts oberhalb der 17.000 im Markt und Calls dominieren. Neben der runden Schwelle sind weitere Zielzonen bei 16.800 und 16.600. Im unteren Bereich liegt auch der ideale Abrechnungskurs, wenn alle Kontrakte berücksichtigt werden. In den nächsten Tagen dürfte das Open Interest weiter steigen und genauere Aussagen zulassen. Sollte der DAX allerdings die 17.000er-Marke deutlicher überwinden, müssten die Stillhalter Absicherungsgeschäfte auf der Oberseite vornehmen. Diese Käufe würden den Aufwärtsimpuls verstärken, und weitere Anpassungen notwendig machen. Es bleibt also spannend.