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Tradingideen

Bayer, Nvidia, Rheinmetall – Einschätzung vom Experten

By 21. Februar 2024Keine Kommentare

Derzeit befinden wir uns in der zweiten Februarhälfte und damit in einer der schwächsten Börsenphasen des gesamten Jahres. Wir sprechen mit Jürgen Molnar, Kapitalmarktexperte beim Broker Robomarkets, über Bayer, Nvidia und Rheinmetall.

Frage: Bayer streicht die Dividende. Wie muss man das beurteilen?

Jürgen Molnar: Bayer streicht die Dividende auf ein Mindestmaß zusammen. Das Umfeld für Bayer ist schwierig. Zu ungewiss ist die Aussicht darauf, ob und wann der Leverkusener Chemie- und Pharmakonzern wieder auf die Beine kommen.

Frage: Wie sehen Sie die Chancen für eine Wende?

Jürgen Molnar: Wir sehen den Schritt grundsätzlich positiv, denn alles, was spart, entspannt die Bilanz mit vielen Schulden und Risiken – man kann im Zusammenhang mit der Monsanto-Übernahme vor fünf Jahren wohl von Altlasten sprechen. Und auch wenn Aktionäre jetzt statt acht nur noch 0,4 Prozent Dividendenrendite erwartet, nach einem erfolgreichen Sanierungskurs könnte die Aktie in den kommenden drei Jahren deutlich mehr als die rund sieben Euro Dividendenverlust wieder aufgeholt haben. Dann wäre der jetzt kurzfristig aufkommende Verkaufsdruck durch dividendenorientierte Anleger und Fonds vielleicht eine gute Einstiegsgelegenheit für diejenigen, die auf den Turnaround in Leverkusen setzen.

Frage: Wie sind die Auswirkungen auf den DAX?

Jürgen Molnar: Bayer ist längst kein Schwergewicht mehr. Oben sind Aktien wie Siemens, SAP oder die Telekom zu finden. Ob die aktuell rund 17.050 Punkte im Deutschen Aktienindex allerdings eine Kaufgelegenheit darstellen, ist fraglich. Während bei Bayer wohl alles Negative so langsam im Aktienkurs steckt, wird der DAX immer noch von viel Hoffnung gestützt und es könnte eine kleine Enttäuschung reichen, um der zweiten Februarhälfte auch in diesem Jahr ihr typisches, saisonales Muster aufzudrücken. Heute werden nach dem Wochenende auch die Investoren an der Wall Street wieder ins Geschehen eingreifen und die Richtung nach dem Verfallstag festlegen. Zudem stehen mit dem Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed und den Nvidia-Zahlen morgen durchaus zwei Termine im Kalender, die diesen entscheidenden Impuls liefern könnten.

Frage: Was ist derzeit gesucht?

Jürgen Molnar:Mehr als robust präsentieren sich derzeit die Aktien aus dem Rüstungssektor. Nach vielen Dekaden einer im Nachhinein zwar trügerischen Sicherheit in eher friedlichen Zeiten stehen jetzt Rheinmetall & Co. an der Börse im Fokus. Und die Aussagen von Ex-Präsident Trump im US-Wahlkampf zur Zukunft des Nato-Bündnisses setzen auf die ohnehin schon hohe geopolitische Unsicherheit noch eins drauf.

Frage: Am Mittwoch legt Nvidia Zahlen vor. Wie sehen Sie das Ereignis?

Jürgen Molnar:Die US-Märkte kommen aus den Feiertagen und bekommen direkt einen ordentlichen Kracher vorgesetzt. Die Bedeutung der Aktie für den US-Markt, insbesondere die Nasdaq, kann eigentlich nicht groß genug eingeschätzt werden. Die einfache Bedeutung via Marktkapitalisierung und Einfluss über das Thema K.I ist schon enorm. Dazu kommt der Optionsmarkt, bei dem auf Nvidia gigantische „Wetten“ platziert werden. Einen Vorgeschmack liefern die US-Futures am Dienstag mit Gewinnmitnahmen. Wenn Nvidia nicht massiv auf der Oberseite überzeugt, wird man wohl mit Gewinnmitnahmen rechen müssen.

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