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Tradingideen

Tesla, Nvidia, Amazon – überraschende Statistik

Es klingt schon fast unglaublich: Erstmals seit Oktober vergangenen Jahres verzeichnete der S&P 500 zuletzt zwei negative Wochenbilanzen in Folge. Wir sprechen mit dem Kapitalmarktexperten Jürgen Molnar, Robomarkets, über die Lage in den USA…

FR: Jürgen, das erste Quartal nähert sich dem Ende. Unterm Strich wird wohl bei fast allen Indizes ein Gewinn stehen. Derzeit sehen wir erste Anzeichen einer Konsolidierung?Jürgen Molnar: Es klingt schon fast unglaublich: Erstmals seit Oktober vergangenen Jahres verzeichnete der S&P 500 zuletzt zwei negative Wochenbilanzen in Folge. Was sich nach einer größeren Korrektur anhört, ist in Wirklichkeit kaum der Rede wert. Ausgehend vom Rekordhoch lag der Wochenschluss am Freitag nur rund 0,4 Prozent tiefer.

FR: Spannend. Wie bewertest du diese Entwicklung?

Jürgen Molnar: Worüber in den amerikanischen Börsenblogs hingegen rege diskutiert wird, ist die Tatsache, dass sich im Wochenchart nun zwei sogenannte Doji in Folge gebildet haben. Bei dieser Kerzenformation liegen Eröffnungs- und Schlusskurs nahe beieinander, während der Markt im Wochenverlauf deutlich höher und tiefer notierte. Grundsätzlich sind Doji jedoch nur ein Zeichen von Unsicherheit und können, müssen aber nicht auf eine mögliche Trendwende hinweisen. Sorgen sind erst dann angebracht, wenn auf den Doji mindestens eine deutlich negative Folgekerze folgt und der Stimmungsumschwung untermauert wird.

FR: Auf welche Indikatoren achtest du?

Jürgen Molnar: Gerade was das Sentiment angeht, leuchten zumindest verstärkt Warnlampen auf. Nicht nur einschlägige Börsenmagazine in Deutschland liefern eine klare Ansage („Seien Sie gierig“), auch die US-Fondsmanager sind voll dabei. Umfragen unter den nordamerikanischen Profis zeigen den höchsten Investitionsgrad seit November 2021. Damals korrigierte der S&P 500 um gut vier Prozent und bildete Anfang Januar ein neues Hoch aus.

FR: Wie sieht die Markttechnik aus?

Jürgen Molnar: Besonders gerne wird auf die überhitzte Markttechnik verwiesen. So notiert der marktbreite US-Leitindex S&P500 rund elf Prozent über seiner 200-Tage-Linie. Historisch betrachtet ist dies ein hohes Niveau, eine unmittelbare Korrektur muss aber nicht folgen. Ab November 2020 hielt sich der Index für rund zwölf Monate fast durchgehend so weit über seinem langfristigen Durchschnitt auf (grüne Markierung). Der Markt kletterte weiter nach oben, weil der Durchschnitt mit ähnlicher Steigerungsgeschwindigkeit zulegte.

FR: Die Zeichen stehen also auf Konsolidierung?

Jürgen Molnar: Nur aus rein charttechnischer Sicht wird die Luft aktuell etwas dünn, die Kurse kleben an der Oberseite des Aufwärtskanals, die aktuelle Konsolidierung kommt daher nicht überraschend. Doch so richtig will oder kann der Markt nicht fallen. Schaut man auf die Marktbreite fällt auf, dass von Februar bis Mitte März der gleichgewichtete S&P 500 Stärke zeigte und die Nebenwerte aufholten. Seit gut einer Woche fließt wieder verstärkt Geld in die Schwergewichte. Setzt sich das Wechselspiel fort, wird es schwierig mit einer größeren Korrektur.

 

 

 

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