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Tradingideen

Zum Ausstieg wird an der Börse nicht geklingelt

An der Börse wurden in den vergangenen Monaten mal wieder sehr viele Erwartungen gekauft und sobald die Fakten auf dem Tisch liegen, nehmen Anleger Gewinne mit. Die deutsche Inflationsrate ist gestern mit 2,2 Prozent auf den tiefsten Stand seit Anfang 2021 und damit ganz nah an die Zielmarke der Europäischen Zentralbank von zwei Prozent gefallen. Die EZB wird spätestens im Juni nicht um eine Zinssenkung herumkommen, denn auch die Zahlen aus der Eurozone, die heute veröffentlicht werden, sollten die gleiche Tendenz zeigen.  Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.

Genau diese Zinssenkungsfantasie hat der DAX auf seinem Weg von unter 15.000 auf über 18.500 Punkte in gut fünf Monaten aber eingepreist, mehr geht vorerst nicht mehr. Die Erntezeit an der Frankfurter Börse könnte in diesem Jahr damit schon sehr viel früher beginnen. Langfristig orientierte Anleger bleiben allerdings ruhig und warten das Ende des bereinigenden Gewitters ab, während die kurzfristige Spekulation den Markt jetzt noch ein paar hundert Punkte kosten kann.

Gegenwind könnte in den kommenden Wochen auch von der Wall Street kommen, wo es mit dem möglichen Zinssenkungsszenario in den USA allerdings etwas anders aussieht. Hier könnten eine weiter robuste Wirtschaft und ein deutlich gebremster Rückgang der Inflation dafür sorgen, dass der Fakt Zinssenkung noch etwas weiter nach hinten geschoben wird. Vor diesem Hintergrund ist die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe gestern nach oben ausgebrochen, was die Stimmung am Aktienmarkt eingetrübt hat.

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