Die relative Ruhe in Nahost über das Wochenende sorgt zunächst zwar für etwas Erleichterung unter den Anlegern und damit auch für einen positiven Wochenstart im Deutschen Aktienindex. Doch allein die Hoffnung auf eine Entspannung in der Krisenregion dürfte nicht ausreichen, die noch zu einem Großteil auszupreisenden Zinssenkungserwartungen im Markt zu kompensieren. Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
Wohin der Sinneswandel von sechs erhofften Zinssenkungen der Fed noch zu Jahresbeginn hin zu ersten Diskussionen über Zinserhöhungen im Laufe des Jahres führt, haben wir eindrucksvoll am Freitag bei den einst gehypten Aktien an der Technologiebörse Nasdaq erlebt. Auf einmal wollten viele Anleger von KI-Fantasie nichts mehr wissen und straften die Aktie von Nvidia in der Spitze mit minus zehn Prozent ab, während Super Micro bis zu einem Viertel ihres Wertes verlor.
Und auch wenn sich hier zu Wochenbeginn erste Erholungstendenzen zeigen, es könnte erst der Anfang von ganz viel heißer Luft in den Aktien sein, die noch entweichen muss, um wieder vernünftige Relationen von Wunsch zu Wirklichkeit herzustellen.
Heute Abend nach US-Börsenschluss berichtet die deutsche KI-Hoffnung SAP über das abgelaufene Quartal und wirft einen Blick in die Zukunft, allein fünf der Glorreichen Sieben in den USA ziehen dann im Wochenverlauf nach. Zu einem Zeitpunkt, wo die Zinsfantasie schlagartig nachlässt, braucht es schon jede Menge Gewinnfantasie in den Unternehmen, um die immer noch hohen Bewertungen zu rechtfertigen.