Die 18.200 Punkte erweisen sich für den Deutschen Aktienindex als hartnäckiger Widerstand, an dem sich auch die Frage entscheiden dürfte, ob die Anleger im Mai der Börse mehrheitlich den Rücken kehren oder auf eine Fortsetzung der Rally hoffen können. Bis hier eine Antwort gefunden wird, bleibt die Ping-Pong-Zone im DAX bestehen, die nach unten bei 17.900 Punkten gut abgesichert scheint.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor. Am Abend besprechen wir Tesla, Meta und Co. im Webinar , in der zweiten Hälfte wie immer mit Fokus Markttechnik und Sentiments…
Die Inflation in Deutschland bleibt bei niedrigen 2,2 Prozent, auch die heute um 11 Uhr veröffentlichten Daten zur Eurozone sollten keine großen Überraschungen beinhalten, eine erste Zinssenkung der Europäischen Zentralbank im Juni bleibt damit gesetzt. Was nicht gesetzt ist, ist eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed, weder auf ihrer morgigen Sitzung noch im Juni. Hier bleibt der September der Strohhalm, an den sich die Anleger jetzt klammern, nachdem sie zu Jahresbeginn noch sechs Senkungen am Stück beginnend morgen eingepreist hatten.
Die Tesla-Aktie könnte in der Tat im Vorfeld der Quartalszahlen ihr vorläufiges Tief ihrer ausgedehnten Korrektur gesehen haben, seitdem ist sie innerhalb von nur einer Woche um satte 40 Prozent gestiegen. Erst lockte Tesla-Chef Musk die Anleger mit dem Versprechen einer Beschleunigung bei der Entwicklung kleinerer und günstigerer E-Autos in die Aktie, nun legte er mit einem China-Besuch nach, um hier die Perspektiven in puncto Autonomem Fahren zu verbessern. Das Timing stimmt und könnte die Stimmung für die Aktie im weiteren Jahresverlauf nachhaltig drehen.
Auf der anderen Seite bestätigen die Zahlen von Mercedes und Volkswagen das schwierige Geschäft mit E-Autos einerseits und dem chinesischen Markt andererseits, wobei gerade die Kombination aus beidem wahrlich keine guten Zukunftsaussichten verspricht. Autoaktien sollten vor diesem Hintergrund weiterhin kritisch verfolgt werden, kurzfristige Effekte wie bei Tesla ja, langfristige Wachstumsperspektiven noch eher nein.
