FR: Herr Molnar, der deutsche Aktienindex DAX steht kurz vor der Marke von 19.000 Punkten. Wie beurteilen Sie die aktuelle Stimmung an den Börsen?
Jürgen Molnar: (Robomarkets) Die Stimmung an den Börsen ist derzeit sehr positiv. Trotz des altbekannten Sprichworts „Sell in May and go away“ verzeichnet der DAX in diesem Jahr bereits ein Plus von fünf Prozent. Die Marke von 19.000 Punkten rückt immer näher und spiegelt das Vertrauen der Anleger wider.
FR: Gamestop zog am Montag an. Welche Risiken sind mit solchen spekulativen Aktien wie Gamestop oder AMC verbunden?
Jürgen Molnar: Die Rückkehr von Keith Gill, einem Protagonisten der „Meme-Stocks-Bewegung“, sorgt derzeit für Aufsehen. Aktien wie Gamestop und AMC sind starken Schwankungen unterworfen und bergen ein hohes Risiko für Anleger. Die Spekulation auf solche „Meme-Stocks“ kann mit großen Verlusten verbunden sein und erfordert eine sehr hohe Risikobereitschaft. Auch Aktien, die über Umwege am Thema hängen, sind spannend. Hier wären Robinhood und Reddit zu nennen.
FR: Die Zinssenkungsfantasie in den USA treibt weiterhin die Aktienmärkte an. Wie könnten die bevorstehenden Inflationsdaten aus den USA diese Dynamik beeinflussen?
Jürgen Molnar: Die Inflationsdaten aus den USA, die am Mittwoch veröffentlicht werden, sind ein wichtiger Lackmustest für die aktuelle Rally an den Märkten. Eine hohe Inflation könnte die Zinssenkungserwartungen dämpfen und den Aktienmarkt belasten.
FR: Gold bleibt als Risikoabsicherung gefragt. Wie beurteilen Sie die Entwicklung des Goldpreises angesichts der geopolitischen Unsicherheiten?
Jürgen Molnar: Gold profitiert weiterhin von den geopolitischen Krisen und der Suche nach sicheren Anlagen in unsicheren Zeiten. Die Nachfrage wird auch durch die Aufstockung der Goldreserven durch Notenbanken verstärkt. Der Aufwärtstrend des Goldpreises bleibt trotz kleiner Korrekturen intakt und spiegelt die anhaltende Unsicherheit am Markt wider.