Skip to main content
Tradingideen

DAX steuert die 18.000er Marke an

Jürgen Molnar ist Kapitalmarktstratege beim Broker Robomarkets.

Auch wenn die deutlichen Kursverluste der Autoaktien nach der Ankündigung europäischer Sonderzölle auf chinesische Elektrofahrzeuge vielleicht etwas übertrieben waren, die Nachricht traf auf einen technisch angeschlagenen DAX und wurde von den Anlegern als willkommene Gelegenheit wahrgenommen, weitere Gewinne mitzunehmen. Die nächsten Unterstützungen warten nun bei 18.200 und 17.920 Punkten. Aktuell ist die Chance für eine erfolgreiche Vorrunde der deutschen Fußball-Nationalmannschaft höher als für einen positiven Stimmungsumschwung an der Frankfurter Börse.

Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.

Die US-Notenbank wird in diesem Jahr höchstwahrscheinlich nur noch einmal die Zinsen senken.
Wenn man bedenkt, dass die Anleger zu Beginn des Jahres noch von bis zu sechs Zinssenkungen ausgegangen waren und in dieser Hoffnung groß in Aktien eingestiegen sind, ist es kein Wunder, dass die Realität die Börse nun wieder einholt. Früher oder später wird sie das auch bei den gerade heiß laufenden Aktien an der US-Technologiebörse Nasdaq tun, und dann sollten sich Investoren rund um den Globus warm anziehen. Noch hält die beinahe im Wochentakt neu entfachte Fantasie beim Thema Künstliche Intelligenz die Kauflaune hoch, aber wenn irgendwann alle zu einer Tür rauswollen, könnte es ganz schnell abwärts gehen.

Die Angst davor dürfte auch den DAX über den Sommer begleiten und für Zurückhaltung der berühmten Schnäppchenjäger sorgen. Nimmt man dann noch die bald anstehenden Neuwahlen in Frankreich, den weiter schwelenden Handelskonflikt mit China, die bereits wieder erloschene Zinsfantasie in Europa und last but not least die geopolitischen Krisenherde hinzu, gibt es derzeit nicht wirklich einen triftigen Grund, Aktien zu kaufen. Abwarten könnte die bessere Strategie sein, an der Börse kommt die nächste Kaufgelegenheit wie die nächste Straßenbahn bestimmt.

Hinterlasse ein Kommentar