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Tradingideen

DAX tut sich schwer mit der Erholung

Jürgen Molnar ist Kapitalmarktstratege beim Broker Robomarkets.

Wie unterschiedlich die Börsenwelten dies- und jenseits des Atlantiks sind, zeigt in diesen Tagen mal wieder eindrucksvoll der Blick auf nur zwei Zahlen. In den USA liefern sich gerade drei der „Glorreichen Sieben“ ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel des wertvollsten Unternehmens der Welt. Nvidia hat seit gestern mit knapp 3,35 Billionen Dollar den Wanderpokal in der Vitrine stehen, übernommen von Apple, die ihn erst kürzlich von Microsoft überreicht bekamen.

Die nun umgerechnet 3,1 Billionen Euro Börsenwert für einen einzelnen Chip- und Grafikkartenhersteller entsprechen damit aber auch fast dem Doppelten der gesamten Marktkapitalisierung des 40 Unternehmen umfassenden Deutschen Aktienindex. Das Zauberwort heißt „Künstliche Intelligenz“ – spielt zwar auch beim größten deutschen DAX-Unternehmen SAP eine Rolle, doch die Walldorfer sind an der Börse gerade einmal gut 200 Millionen Euro wert, ein Fünfzehntel von Nvidia.

Ein Grund zum Feiern für Nvidia, aber auch für die Amerikaner, die heute aufgrund eines Feiertages zu großen Teilen der Arbeit und der Börse fernbleiben. Das bedeutet einen eher ruhigen Handel an der Wall Street, aber wohl auch in Frankfurt, wo der DAX weiter an seiner Erholung nach dem Rutsch unter die 18.000er Marke arbeitet. Diese allerdings könnte sich als schwieriger erweisen als viele denken, denn es ist schon auffällig, dass sämtliche Kursanstiege binnen Minuten wieder abverkauft werden. So auch heute Morgen gleich nach Beginn des Handels.

Hoffnung machen die jüngsten Inflationsdaten aus Großbritannien, die Teuerung ist im Mai auf zwei Prozent gefallen, und damit genau auf die Zielmarke der Bank of England. Die Richtung stimmt also und macht den Weg frei auch für Zinssenkungen im Vereinigten Königreich. Ob es allerdings am Donnerstag und damit nur knapp vor den Unterhauswahlen am 4. Juli schon soweit ist, darf eher bezweifelt werden. Auch weil Taylor Swift mit ihrer Tour nun auch auf der Insel die Preise in die Höhe treibt und damit das Inflationsbild etwas verzerren könnte.

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