Noch sieht es so aus, als würde der dreifache Verfallstag an den Börsen ziemlich geräuschlos über die Bühne gehen. Im Vorfeld mal wieder viel Lärm um nichts, könnte man also meinen – die Investoren sind scheinbar mit sich und der laufenden Rally vor allem in New York im Reinen, während man in Europa weiter auf die Ergebnisse der beiden Wahlgänge in Frankreich an den kommenden beiden Sonntagen wartet.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
So könnte es eine eher ruhige Handelswoche in Frankfurt werden, in der sich der Deutsche Aktienindex weiter in seiner ping-Pong-Zone zwischen 18.000 und 18.250 Punkten bewegt. Erst an den beiden Rändern dürfte es dann etwas hektischer zugehen, die Risiken lauern dabei aktuell ganz klar auf der Unterseite. Etwaige positive Impulse dürften vom Damoklesschwert Frankreich-Wahl überlagert werden.
Was Konjunkturdaten angeht, plätschert diese Woche auch erst einmal so vor sich hin, bevor dann am Donnerstag Zahlen zum Wirtschaftswachstum in den USA veröffentlicht werden, gefolgt von Inflationsdaten aus Japan in der Nacht zum Freitag und am Nachmittag dem für die Fed wichtigen PCE-Deflator der Konsumausgaben der Amerikaner.
Alle Zahlen dürften aber eher das Handelsgeschehen an der Wall Street beeinflussen. Hier kommt noch die Frage hinzu, wie sich die Technologieaktien nach dem kleinen Wackler in der Vorwoche entwickeln werden. Alle Augen der Investoren sind weiterhin auf das Schwergewicht und wertvollste Unternehmen der Welt, Nvidia, gerichtet. Kippt hier die Stimmung nachhaltig, dürfte das sicherlich auch eine Korrektur am Gesamtmarkt einleiten.
In Frankfurt rückt aus den hinteren Reihen heute die Aktie des Motorenherstellers Deutz in den Fokus. Volle Auftragsbücher der Rüstungsunternehmen in geopolitisch unsicheren Zeiten locken zunehmend Unternehmen an, die ihre Kompetenz im zivilen auch gern in den militärischen Sektor einbringen und etwas vom großen Rüstungskuchen abbekommen wollen. Allein die Ambitionen treiben die Aktie von Deutz heute Morgen zweistellig nach oben.