Es bleibt ein Bild, an das Anleger sich erst noch gewöhnen müssen: Die Aktien der Old Economy sind gefragt, während die Technologieaktien, die im Hype um das Thema Künstliche Intelligenz in den vergangenen Monaten gestiegen waren, Federn lassen müssen. Das Schwergewicht Nvidia verliert mehr als zehn Prozent in nur drei Handelstagen und muss die Krone des wertvollsten Unternehmens der Welt schon wieder abgeben. Und dass der Chef des Hauses, Jensen Huang, in der vergangenen Woche über 700.000 eigene Aktien im Gegenwert von fast 100 Millionen Dollar verkauft hat, gibt dem Ganzen noch einen leicht bitteren Beigeschmack.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
Abgeben muss heute Morgen in diesem Abwärtssog dann auch der Deutsche Aktienindex seine Gewinne von gestern, die in der Hoffnung auf eine Annäherung im Zollstreit zwischen Brüssel und Peking entstanden waren. Damit ist der Markt wieder in seiner Seitwärtsspanne zurück, der Ausflug nach oben entpuppt sich als klassische Bullenfalle.
Es ist eine ungewohnte Meldung auf den ersten Blick von Airbus: Der auch im Rüstungsgeschäft mitmischende Flugzeugbauer muss seine Gewinnziele für das laufende Jahr runterschrauben. Der Grund liegt laut Konzern allerdings in Lieferkettenproblemen und ist nicht nachfragebedingt. Zudem belastet eine Abschreibung in der Raumfahrtsparte von 900 Millionen Euro die Bilanz. Die Aktie verliert fast zehn Prozent. Damit setzt sich die Konsolidierung fort, die nächste Unterstützung wartet erst bei 120 Euro.
Gleiches Bild heute Morgen bei Merck: Die Darmstädter beenden eine Phase-III-Studie mit dem Krebsmedikament Xevinapant wegen mangelnder Erfolgsaussichten in der Bekämpfung der Krankheit. Damit erleidet einer der Hoffnungsträger nicht nur für alle Patienten, sondern auch für das Unternehmen einen herben Rückschlag. Die Aktie verliert ebenfalls zweistellig und steuert nun die Unterstützung bei 150 Euro an.