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Tradingideen

DAX sucht noch nach der Richtung

Jürgen Molnar ist Kapitalmarktstratege beim Broker Robomarkets.

So groß die Überraschung über den ausgebliebenen Rechtsruck in Frankreich nach der Stichwahl, so groß ist auch die Ratlosigkeit der Anleger, wie sie mit dem Ergebnis umgehen sollen. Eine handlungsfähige Mehrheit ist weit und breit nicht in Sicht, die aktuelle Regierung könnte deshalb noch mehrere Wochen geschäftsführend im Amt bleiben, ohne in der Tat geschäftlich tätig zu sein und wegweisende Entscheidungen zu treffen. Die „Lame Duck“ in einem Kernland der Europäischen Union ist nicht gerade vertrauenseinflößend und mit Perspektiven für Investoren verbunden. Europa dürfte jetzt noch weiter hinter den USA zurückfallen, was die Kapitalströme angeht.

Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.

Nichtsdestotrotz wird der Deutsche Aktienindex von den Indizes in New York weiter nach oben gezogen, aus technischer Sicht steht die Börsenampel über 18.400 Punkten auf Grün. Solange die Rally in New York weitergeht, bleibt auch der DAX nach unten gut abgesichert. Und an der Wall Street bleiben die Anleger auch deshalb optimistisch, weil eine Zinswende durch die Fed in diesem Jahr nach den Arbeitsmarktdaten vom Freitag noch etwas wahrscheinlicher geworden ist. Ob es allerdings noch vor der Wahl im November passiert, bleibt fraglich, denn bis dahin könnten noch jede Menge andere Dinge bis hin zu einem Kandidatenwechsel bei den Demokraten passieren, die die volle Aufmerksamkeit aller Beteiligten erfordern.

Zum Ende der Woche startet in den USA die Berichtssaison, traditionell mit den Banken. Spannender dürften im Verlauf aber die Bilanzen und Ausblicke der Glorreichen Sieben werden, sind sie es doch, bei denen auch in den vergangenen drei Monaten an der Börse die Musik spielte. Die Erwartungen bleiben hoch, aber wie schon der Vergangenheit wahrscheinlich auch nicht zu hoch, um erfüllt oder sogar noch übertroffen werden zu können. Das Momentum spricht weiterhin für die US-Big-Techs und Investoren dürften jede kurzfristige Schwäche im Kurs für weitere Zukäufe nutzen.

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