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Tradingideen

Es muss nicht immer Nvidia sein

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In den ersten Jahresmonaten drehte sich am Aktienmarkt fast alles um künstliche Intelligenz. Nvidia dominierte den Markt und verdeckt, dass es andere gute Entwicklungen gibt.

Im Rückspiegel betrachtet war es gar nicht so schwer, in den ersten fünf Monaten schöne Renditen zu erzielen. Satte 110 Prozent mit Nvidia zeigen, dass auch ohne Hebelprodukte dreistellige Gewinne möglich waren. Mit rund 2,6 Billionen Euro ist Nvidia mittlerweile bewertet. Ob sie es auch wert sind, muss jeder Anleger selbst beurteilen, denn KI ist momentan auch Phantasie und viel Vertrauen, dass alles kommt wie angepriesen. Bestätigt ist hingegen seit Jahrhunderten die Zuverlässigkeit von Gold. Verdopplungen binnen Monaten gibt es nicht, dafür sind 13 Prozent seit Jahresbeginn aber sehr stark. Oft vergessen wird jedoch der kleine Bruder des gelben Edelmetalls – dabei ist 2024 ein Silber-Jahr.

Silber dreht auf

Mit gut 30 Prozent hat Silber eine beeindruckende Performance hingelegt und steht auf dem höchsten Stand seit gut elf Jahren. Als Begründung wird meist auf den Gold-Höhenflug verwiesen. Doch das greift zu kurz, denn Silber machte den Anstieg des Goldpreises zunächst nicht mit. Noch im März wurden für eine Unze Gold rund 90 Unzen Silber bezahlt. „Erst mit der jüngsten Rally hat sich die Unterbewertung gegenüber Gold etwas verringert, das Gold/Silber-Verhältnis liegt mit 75 am unteren Rand der vergangenen Jahre“, so die Analysten vom Lynx-Broker. „Charttechnisch ist noch Luft nach oben bis zu den Hochs von 2011 und 2012 um 36 US-Dollar“, so Franz-Georg Wenner von IndexRadar. Wer darauf setzen möchte, findet mit dem Silber-Bull JQ9GMH das passende Instrument.

Gründe für den Anstieg

Während Gold vor allem als sicherer Hafen gilt und von der Nachfrage institutioneller Investoren und Zentralbanken beeinflusst wird, reagiert Silber aufgrund seiner besonderen elektrischen Leitfähigkeit und Säurebeständigkeit auf industrielle Nachfrageschwankungen. „Das Edelmetall kommt vor allem in Solarzellen, für Sensoren in Windkraftanlagen und Elektroautos zum Einsatz und ist damit einer der größten Profiteure der Energiewende“, erläutert Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. Silber wird daher auch als grünes Metall bezeichnet, wobei die Preisentwicklung natürlich auch Einfluss auf die Nachfrage hat.

Solar und Silber gemeinsam

„Vor etwa 13 Jahren führte der Preisanstieg zu Einspareffekten in der Solarindustrie, die benötigte Silbermenge in einem Solarmodul sank um etwa 80 Prozent“, so Experte Molnar. Inzwischen ist eine weitere Reduktion aufgrund physikalischer Grenzen kaum noch möglich. Wegen des ruinösen Preiswettbewerbs liegt die Solarbranche seit einiger Zeit am Boden. Der chinesische Photovoltaik-Industrieverband will nun gegen unter den Kosten liegende Preise für Solaranlagen vorgehen. Die Solarbranche hat also durchaus Comeback-Potenzial und Silber dürfte davon profitieren. Wer spekulativ auf eine Erholung setzen möchte, kann sich breit angelegte Themenzertifikate wie die WKN DA0AAV auf den Solar Top 10 Index ansehen. Darin sind bekannte Branchengrößen wie Jinkosolar und Enphase enthalten.

E-Auto-Bauer im Silberfieber

Immer wieder tauchen Gerüchte auf, dass Elektroautohersteller wie Tesla bald Silberminen aufkaufen, um ihre Versorgung mit dem Edelmetall zu sichern. Denn in jedem Elektroauto stecken rund drei Unzen Silber. Und auch mobile Stromspeicher und moderne Kommunikationsgeräte mit 5G-Technologie benötigen das glänzende Edelmetall.

Angebotsdefizit steigt

Der Edelmetallhändler Ophirum meldet, dass nach den Prognosen des Silver Institute und von Metals Focus auch in diesem Jahr mit einem erheblichen Angebotsdefizit von 215 Millionen Unzen oder rund 6.700 Tonnen zu rechnen ist. Das Defizit der vergangenen Jahre wäre noch größer gewesen, wenn Silber-ETFs nicht Mittelabflüsse verzeichnet hätten. Mit dem jüngsten Preissprung müssen Investoren ihre Untergewichtung korrigieren, erstmals seit Jahren greift spekulatives Kapital wieder zu. Die Nachfrage nach ETFs dürfte deutlich anziehen und das Angebotsdefizit auf den höchsten Stand seit vier Jahren treiben. Beim Thema starke Nachfrage schließen sich dann auch die Kreise von Nvidia und Silber.   

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