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Tradingideen

Rezessionsgefahr, Continental, Nvidia, Airbnb – was diese Woche wichtig war

Jürgen Molnar ist Kapitalmarktstratege beim Broker Robomarkets.

FR: Herr Molnar, der S&P 500 verbuchte am Donnerstag seinen besten Tag seit zwei Jahren. Sind wir übern‘ Berg?

Jürgen Molnar – Robomarkets : Starke Kursbewegungen wie am Donnerstag treten häufig in unsicheren Marktphasen auf, oft sogar in Bärenmärkten. Aktuell befinden wir uns in einer Phase des Umbruchs, in der viele Anleger auf eine Normalisierung hoffen. Aber wir sollten uns darauf einstellen, dass die Märkte möglicherweise nicht so schnell zur Normalität zurückkehren.

FR: Mohamed El-Erian warnt vor einer anhaltenden globalen Marktunsicherheit und den möglichen Folgen einer Rezession in den USA. Wie schätzen Sie die Lage ein?

Molnar: El-Erian warnt, die Krise könnte noch nicht vorbei sein. Eine Rezession in den USA könnte weitreichende Folgen haben, insbesondere für die schwächeren Teile der Gesellschaft und Unternehmen, die ohnehin schon mit Schulden zu kämpfen haben. Die Gefahr einer Kreditklemme ist real, und das könnte die finanzielle Stabilität erheblich gefährden. Auch Europa steht eher schwach da, und China bleibt ein unberechenbarer Faktor. Wenn die USA als Motor der Weltwirtschaft ausfallen, könnten die globalen Märkte weiter unter Druck geraten.

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FR: Continental hat trotz besserer Quartalsergebnisse seine Jahresziele gesenkt. Wie bewerten Sie die Reaktion der Anleger?

Molnar: Continental hat es geschafft, die Erwartungen im zweiten Quartal zu übertreffen, was sich positiv auf den Aktienkurs ausgewirkt hat. Die Senkung der Jahresprognose zeigt jedoch, dass das Unternehmen mit strukturellen Herausforderungen kämpft, insbesondere in der Autozuliefererbranche. Die Abspaltung des Automotive-Geschäfts ist ein Zeichen dafür, dass die ursprünglichen Expansionspläne gescheitert sind.

FR: Nvidia steht derzeit unter Druck, da Berichte über eine mögliche Verzögerung der nächsten GPU-Generation die Runde machen.

Molnar: Die Nachricht über die Verzögerung hat die Stimmung sicherlich getrübt und kam natürlich in einem extrem-ungünstigen Zeitpunkt. Analysten wie Pierre Ferragu betrachten die aktuelle Kurskorrektur als gesund und sehen langfristig weiterhin Potenzial für Nvidia. Die KI-Technologie wird weiterhin ein Wachstumsmarkt bleiben, und Nvidia ist hier gut positioniert. Langfristige Anleger warten momentan eher ab.

FR: Airbnb hat in dieser Woche den schwächsten Tag seiner jungen Firmengeschichte verbucht.

Molnar: Tourismus schwächelt und der Rückgang zeigt, dass die Verbraucher in den USA zunehmend unsicher sind, was sich in kürzeren Buchungszeiten widerspiegelt. Das ist oft ein Zeichen für sinkendes Vertrauen in die wirtschaftliche Lage. Während Airbnb in Lateinamerika und Asien-Pazifik weiterhin stark wächst, ist die Entwicklung in den USA für Aktionäre besorgniserregend.

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