Kräftig erholt: Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche spürbar zugelegt. Verantwortlich für die bessere Stimmung an den Märkten waren vor allem Wirtschaftsdaten aus den USA. So stiegen die US-Verbraucherpreise weniger als erwartet, was den Hoffnungen auf eine Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed Auftrieb verlieh. Gleichzeitig fielen die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten sowie die Einzelhandelsumsätze in den USA besser aus als prognostiziert und halfen damit, die zuletzt aufgekommenen Rezessionsängste zu dämpfen. Letztere hatten in der Vorwoche zu merklichen Kursverlusten beigetragen.
Wir stellen den Marktkommentar der Börse München vor.
Rückblick: Dax-Family legt zu
Der Deutsche Aktienindex (Dax) kletterte im Wochenvergleich um 3,4 Prozent auf 18.322,40 Punkte. Der MDax gewann 2,3 Prozent auf 24.812,18 Zähler. Der TecDax legte um 2,3 Prozent zu auf 3.344,10 Punkte. Der m:access All-Share rückte um 0,6 Prozent vor auf 1.183,30 Zähler.
An die Spitze der Wochengewinner-Liste setzten sich im Dax die Titel der Hannover Rück mit einem Plus von 13,2 Prozent. Der Rückversicherer konnte mit seinen Quartalszahlen Anleger und Analysten überzeugen. Der Kurs von Bayer kletterte um 13,0 Prozent, hier beflügelte vor allem ein für den Pharma- und Agrarchemiekonzern positives Gerichtsurteil im Zusammenhang mit den Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA. Im MDax sprangen die schwankungsanfälligen Titel von HelloFresh um 34,3 Prozent nach oben, der Versender von Kochboxen hatte besser als erwartete Zahlen vorgelegt.
Zählte nicht nur im Fußball zu den Gewinnern: die Aktie der Bayer AG legte deutlich zu
Anleihen: Kurse gaben leicht nach
Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche in engen Grenzen geschwankt und unter dem Strich leicht nachgegeben. Für Impulse sorgten merklicher als prognostiziert zurückgegangene Teuerungsraten in den USA sowie besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturzahlen. Letztere relativierten zwischenzeitlich aufgekommene Spekulationen über eine größere Zinssenkung durch die US-Notenbank. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg im Wochenvergleich von 2,23 auf 2,24 Prozent. Die Umlaufrendite legte von 2,24 auf 2,25 Prozent zu.
USA: Anleger in Kauflaune
Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche deutliche Gewinne verzeichnet. Die realistischer gewordenen Hoffnungen auf Zinssenkungen bei gleichzeitig zurückgehenden Rezessionsängsten versetzten die Anleger in Kauflaune. Der Dow-Jones-Index gewann im Wochenvergleich 2,9 Prozent auf 40.659,76 Punkte, was seinen bislang höchsten Wochengewinn im laufenden Jahr bedeutete. Der S&P-500 kletterte um 3,9 Prozent auf 5.554,25 Zähler. Der Nasdaq-100 sprang um 5,4 Prozent nach oben auf 19.508,52 Punkte.
Ausblick: Vorsicht bleibt geboten
Nach Meinung des Gros der Analysten sollten Anleger an den deutschen Aktienbörsen in der aktuellen Woche weiterhin vorsichtig sein. Zwar hätten sich in der vergangenen Woche vor allem mit Blick auf die USA einige Rezessionsängste gelegt, für übergroßen Optimismus gebe es aber dennoch keinen Grund, heißt es. Die geopolitischen Risiken bestehen ebenso weiter wie die Sorgen um die Konjunktur im Euroraum, die anstehende Präsidentschaftswahl in den USA sorgt für zusätzliche Unsicherheit. Insofern dürfte die Schwankungsanfälligkeit der Märkte anhalten, zumal im generell umsatzschwachen Monat August, in dem auch kleinere Orders merkliche Bewegung auslösen können.
Impulse werden von der Geldpolitik erwartet
Impulse dürften in den kommenden Tagen zum einen von den Erwartungen an die weitere Geldpolitik kommen. Hierbei spielen einerseits neue Inflationsdaten eine Rolle, andererseits aber auch Nachrichten in Zusammenhang mit dem Treffen von Notenbankern der großen Zentralbanken im US-amerikanischen Jackson Hole. Dabei dürften die Anleger insbesondere auf Äußerungen von Fed-Chef Jerome Powell zu möglichen Zinssenkungen achten.
Daneben könnten die wenigen zur Veröffentlichung anstehenden Zahlen zur konjunkturellen Entwicklung Einfluss auf das Marktgeschehen haben, hierbei dürften vor allem die Einkaufsmanagerindizes im Fokus stehen.
Ausgewählte wichtige Termine der Woche
Dienstag, 20.08.: Erzeugerpreise in Deutschland; Verbraucherpreise in der Eurozone; Zinsentscheidung der Bank of China
Mittwoch, 21.08.: Protokoll der vergangenen Ratssitzung der US-Notenbank
Donnerstag, 22.08.: Einkaufsmanagerindizes für das für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und der Eurozone; Dienstleistungsindizes für Deutschland und die Eurozone; Zusammenfassung der vergangenen Ratssitzung der Europäischen Zentralbank; S&P-Global-PMI-Gesamtindex (USA); Beginn des Notenbanker-Treffens im US-amerikanischen Jackson Hole
Freitag, 23.08.: Verkäufe neuer Häuser in den USA
Dienstag, 20.08.: Erzeugerpreise in Deutschland; Verbraucherpreise in der Eurozone; Zinsentscheidung der Bank of China
Mittwoch, 21.08.: Protokoll der vergangenen Ratssitzung der US-Notenbank
Donnerstag, 22.08.: Einkaufsmanagerindizes für das für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und der Eurozone; Dienstleistungsindizes für Deutschland und die Eurozone; Zusammenfassung der vergangenen Ratssitzung der Europäischen Zentralbank; S&P-Global-PMI-Gesamtindex (USA); Beginn des Notenbanker-Treffens im US-amerikanischen Jackson Hole
Freitag, 23.08.: Verkäufe neuer Häuser in den USA