In einer Woche, in der erst Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl einen Erdrutschsieg erringt und keine 24 Stunden später die Ampel in Berlin zerbricht, gehen sowohl eine Zinssenkung in den USA als auch ein historisches Stühlerücken im ältesten und renommiertesten Börsenindex der Welt beinahe unter. Zeitenwende im Dow Jones: Heute ersetzt die vom KI-Hype auf astronomische Höhen katapultierte Aktie von Nvidia nach 25 Jahren Indexzugehörigkeit das Chip-Urgestein Intel, dessen Börsenwert nur noch ein Dreißigstel seines Nachfolgers beträgt.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
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Die US-Notenbank Fed senkt in einer turbulenten Börsenwoche fast schon still und heimlich die Zinsen und heizt damit die nach dem Trump-Sieg eh schon euphorische Stimmung an der Wall Street weiter an. Eine lockerere Geldpolitik gepaart mit der Aussicht auf eine wachstumsstimulierende Politik der mit noch mehr Machtfülle als 2016 ausgestatteten Republikaner – Investorenherz, was willst du mehr! Der erhoffte frische Wind aus dem Weißen Haus hat die Indizes in New York allein in dieser Woche um vier Prozent auf neue Rekorde getrieben, womit der Bullenmarkt auch aus technischer Sicht eine weitere Bestätigung und Freigabe zur Fortsetzung erhalten hat.
In Deutschland sind die Anleger dagegen hin- und hergerissen, ob sie nun dem drohenden, protektionistischen Gegenwind aus den USA oder doch eher der Hoffnung auf eine Stimmungswende nach dem Ampel-Aus in Deutschland mehr Beachtung schenken sollen. Sah es am Mittwoch noch so aus, als würden im DAX die Lichter ausgehen, stieg der Markt gestern wieder wie Phoenix aus der Asche hervor, nach oben gezogen vor allem von den tags zuvor gebeutelten Exporteuren wie den Autobauern. Kann der DAX jetzt die Widerstandszone zwischen 19.300 und 19.400 Punkten überwinden, wäre auch diese Korrektur schon wieder beendet, bevor sie so richtig angefangen hat.