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Tradingideen

Trump wütet – Europa weiter gefragt

Jürgen Molnar ist Kapitalmarktstratege beim Broker Robomarkets.

Erst die Zölle, dann die Fed – US-Präsident Trump wackelt beinahe täglich an den Grundfesten der in den vergangenen Jahrzehnten aufgebauten weltwirtschaftlichen Grundordnung. Sollte das Infragestellen der Unabhängigkeit der US-Notenbank in einer Entlassung Powells und anschließender politischer Einflussnahme auf die Geldpolitik der größten Volkswirtschaft der Welt enden, droht zumindest mal der Wall Street großes Unheil. Aber auch die anderen Börsen rund um den Globus dürften sich dieser Sogwelle nicht entziehen können.

Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.

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Die weltweiten Investoren flüchten deshalb weiter in den Hafen der Sicherheit, der Goldpreis erklimmt die nächste runde Marke von 3.500 US-Dollar pro Feinunze. Nachdem monatelang die Frage gestellt wurde, wann die Rally am Aktienmarkt weitergeht, wird auf dem Parkett nun heiß diskutiert, ob und wann der finale Ausverkauf kommt oder wir uns bereits in einem Bärenmarkt mit immer weiter fallenden Kursen befinden.

Noch kann sich der DAX erfolgreich gegen den Abwärtstrend an der Wall Street stemmen und notiert weiter komfortabel über der Marke von 21.000 Punkten. Der Index liegt seit Jahresbeginn damit immer noch im Plus, auch wenn die Stimmung an der Frankfurter Börse derzeit eine ganz andere Sprache spricht. Vor allem internationale Investoren schichten ihr Kapital aus den USA nach Europa inklusive Deutschland um, der Dollar verliert weiterhin deutlich an Wert.

Zwei der Anlegerfavoriten der jüngsten Hausse, die seit Jahresbeginn allerdings deutlich Federn lassen mussten, legen heute Abend ihre Zahlen vor. Sowohl bei SAP als auch bei Tesla dürfte aber der Ausblick die höhere Aufmerksamkeit der Anleger bekommen. Vor allem bei Tesla dürfen wir gespannt sein, wie Elon Musk das Imageproblem seiner Marke und die dadurch sinkenden Absatzzahlen versucht, einmal mehr durch visionäre Versprechungen zu kompensieren. Ob es gelingt, darf eher bezweifelt werden. Die Aktie liegt seit Jahresbeginn 40 Prozent im Minus, hier ist viel Vertrauen verloren gegangen.

Auch die Aktie von SAP neigte in den vergangenen Wochen zur Schwäche und rauschte nach einem Rekordhoch bei über 280 Euro in Richtung 200-Euro-Marke. Trotz der jüngsten Erholung ist der Abwärtstrend intakt und dürfte nur durch herausragende Zahlen und einen überzeugenden Ausblick durchbrochen werden. Beides ist vor dem Hintergrund der aktuellen Unwägbarkeiten auch eher unwahrscheinlich.

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