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Tradingideen

Stupid german money kann dann weg

Eine satte Korrektur um Aktienmarkt ist eine gute Chance zur Neuaufstellung im Depot. Rohrkrepierer dürfen gehen.

Bärenmarktrallys dauern im Schnitt 44 Tage. Diese Statistik werteten die Experten von RoboMarkets am 7.Mai 2025 aus und wiesen damit darauf hin, dass bei Nasdaq oder S&P 500 die jüngste Kurserholung ihr Ende finden könnte. Beim DAX kann man von einer Bärenmarktrally nicht sprechen, da er per Definition „nur“ in eine normale Korrektur abgetaucht war. Die Erholung derselben führte den Leitindex am Tag der halb gelungenen Kanzlerwahl von Friedrich Merz morgens auch bis rund 100 Zähler an sein Rekordhoch heran. Trotzdem könnten der Frühsommer und auch der Sommer 2025 noch eine schöne Chance bereithalten, sich von mauen Aktien der letzten Jahre zu trennen. Dabei muss man unterscheiden, ob man im privaten Portfolio Titel hat, deren Markenwert womöglich trotz allen Kursdesasters eine Erholung möglich machen. Puma oder Caterpillar aus den USA wären da zwei Beispiele. Oder ob man eine mögliche zweite Welle der Korrektur am Aktienmarkt in diesem Jahr nutzt, wirklich strukturell geschädigte Firmen loszuwerden. Eine davon kennt man in Deutschland nur zu gut.

Bayer einfach nur traurig

Denn als Bayer-Aktionär muss man einerseits zu einer Menge Leidensfähigkeit gratulieren und andererseits das Vertrauen des letzten Jahrzehnts bedauern. Denn Bayer ist das beste Beispiel für dummes deutsches Geld. Dabei ist die Aktie gar nicht mal unbeliebt, im Gegenteil liegt sie bei Smartbroker oder dem Börsenplatz Gettex seit Monaten immer wieder auf den vorderen Plätzen und verfolgt die Top-Titel in Sachen Umsatz wie Palantir, Rheinmetall, SAP oder Deutsche Bank. Das liegt aber auch an der Volatilität und vieler Hoffnungen bei Bayer. Denn fundamental konzeptlos taumelt man seit der Übernahme von Monsanto durch die Jahre und hat seinen Wert auf ein Drittel des Geldes reduziert, das man einst für Monsanto Richtung USA überwiesen hat. Bayer hat sich bewusst und mit nahezu chirurgischer Planbarkeit von den US-Amerikanern ausnehmen lassen und jeder konnte es vor der Übernahme nicht nur ahnen, sondern auch erwarten. Solche Fälle unternehmerischen Versagens gibt es, wenn auch sehr selten.

Krise als Chance

Das Schöne an einem deftigen Rückschlag am Aktienmarkt ist aber, dass man tote Konzerne wie Bayer endgültig hinter sich lassen kann und seine Aktien auch mit dickem Verlust abstoßen kann. Denn eine simple Frage hilft bei der Entscheidung: Traut man einem Konzern wie Bayer zu in den kommenden zehn Jahren besser abzuschneiden als die Nasdaq, der S&P 500 oder auch als Einzelaktien wie Amazon, Netflix, JP Morgan oder SAP. Indizes gewinnen über die Zeit an Wert und funktionale Konzerne ebenso. Bayer ist dagegen dysfunktional und könnte seine Anleger noch mit einer Kapitalerhöhung beglücken, da der mittlerweile nicht mehr neue Chef Andersson genauso wenig Konzept vorlegen konnte wie seine Vorgänger. Schlechte Börsenphasen sind immer auch eine Chance, im Depot endlich reinen Tisch zu machen und schlechtes Geld in gutes Geld zu tauschen.

Zukunft schlägt Vergangenheit

Die Chance, gute Preise für Qualität am Aktienmarkt zu bekommen könnte in den nächsten Monaten wiederkommen. „Leider könnten noch deutlichere wirtschaftliche Schäden in den USA und/oder zusätzliche Zugeständnisse des Rests der Welt nötig sein, bevor eine tragfähige Lösung im Zollstreit in Sicht kommt. Entsprechend vorsichtig würden wir eine Erholung am Aktienmarkt beurteilen“, ordnen die Experten von Axa die Lage ein .Zwar sind auf Gettex weiterhin wie erwähnt die großen Titel wie Apple, Rheinmetall, SAP oder auch Amazon, Google und Netflix gesucht. Doch auch dort kann sich bei einem Durchschlagen der US-Zollkrise nochmal eine Chance ergeben. Auch DAX, Nasdaq oder S&P 500 kann es über den Sommer hinweg durchaus nochmal billiger geben. „Denn die Volatilität – ein gutes Barometer – ist im VIX und VDAX schon wieder Richtung 20 gesunken. Das signalisiert oft, dass eine Erholungsrally ihrem Ende zugeht“, so Vanyo Walter von RoboMarkets. Mit dem Start der US-Berichtssaison verlagert sich der Fokus auch klar auf die Zukunft. Für vergangene Quartale interessiert sich der Markt jetzt nur noch bedingt – der Preis an der Börse wird bekanntlich für die Zukunft gemacht. Und da muss man in den USA wie in Europa auch über den Sommer liefern – oder die Kurse fallen eben doch nochmal.

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