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Tradingideen

DAX verliert trotz Rekord an Dynamik

Jürgen Molnar ist Kapitalmarktstratege beim Broker Robomarkets.

Der DAX hat gestern zum dreißigsten Mal in diesem Jahr auf einem neuen Rekordhoch den Handel beendet. Das ist an sich noch kein Rekord, aber allein das Tempo ist beeindruckend. Wenn man bedenkt, dass erst gut 100 Handelstage hinter uns liegen, unterstreicht die hohe Frequenz die Dynamik und auch Stabilität des aktuellen Aufwärtstrends. Weltweite Investoren schichten ihr Kapital weiter aus den USA nach Europa um, auch wenn hier das Tempo in den vergangenen Tagen deutlich nachgelassen hat.

Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.

Die immer dünner werdende Luft für den DAX auf dem erreichten Niveau war gestern eindrucksvoll zu spüren, als der Index nach dem neuen Rekord bei 24.346 Punkten in wenigen Minuten über 200 Punkte abrutschte. Die Bereitschaft zu Gewinnmitnahmen nach der 5.500-Punkte-Rally bleibt hoch, während auf der anderen Seite Anschlusskäufe mehr und mehr ausbleiben.

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Auch die heutige achte Zinssenkung der Europäischen Zentralbank in Folge ist Konsens im Markt und sollte keine großen Freudensprünge und Aktivitäten der Anleger auslösen. Entscheidender ist deshalb wie so oft die „Begleitmusik“ auf der anschließenden Pressekonferenz von EZB-Präsidentin Lagarde. Der Markt erwartet noch eine weitere Zinssenkung in diesem Jahr und könnte verschnupft reagieren, sollte sich Lagarde diesbezüglich zurückhaltend äußern. Was das Thema angeht, ist also eher Enttäuschungs- und weniger positives Überraschungspotenzial gegeben.

In den USA neigt indes der Arbeitsmarkt zur Schwäche, was die Investoren zu der Frage zurückbringt, wie wahrscheinlich eine deutlichere Abschwächung der US-Wirtschaft oder gar eine Rezession in den kommenden Quartalen ist. Denn da auf der anderen Seite die Inflation hoch bleibt, könnten der US-Notenbank die Hände gebunden sein, in diesem Jahr noch einmal an der Zinsschraube nach unten zu drehen. Spannend dürfte daher der morgen veröffentlichte monatliche Arbeitsmarktbericht werden und könnte so noch einmal für ein paar Turbulenzen zum Ende einer doch eher ruhigen Handelswoche sorgen.

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