
Jürgen Molnar ist Kapitalmarktstratege beim Broker Robomarkets.
Mit Trumps Ankündigung, binnen zwei Wochen eine Entscheidung über einen Eingriff in den Krieg zwischen Israel und Iran treffen zu wollen, steigt an den Börsen wieder die Hoffnung auf eine Verhandlungslösung. Keiner weiß allerdings, ob sich der wankelmütige Präsident an diese selbst gesetzte Deadline halten wird oder welchem Zweck genau diese Entscheidung dienen soll. Berechenbar bleiben damit weiterhin nur die Unberechenbarkeit und Krisen offensichtlich derzeit der Normalzustand an der Börse. Alles für Anleger also beim Alten und sie nehmen einmal mehr sehr viel Unsicherheit mit ins Wochenende.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
Hinzu kommt, dass am heutigen Hexensabbat, dem dreifachen Verfallstag am Terminmarkt, und durch die Brückentage in New York und Frankfurt durchaus starke Bewegungen in den Indizes in die eine oder andere Richtung möglich sind. Der DAX dreht kurz vor der zumindest aus psychologischer Sicht wichtigen 23.000er Marke wieder nach oben und sendet damit zumindest ein Zeichen der Entspannung. Widerstände auf dem Weg nach oben sind jetzt die 50-Tage-Linie bei 23.300 Zählern und darüber das Niveau um 23.475 Zähler. Bis dahin könnte der Index nach seinem Rutsch um fast 1.500 Punkte vom Allzeithoch nun erstmal seine Erholung starten – vorausgesetzt, der Nahost-Konflikt eskaliert nicht weiter.
Geldpolitisch sticht in dieser Woche die Schweiz heraus, die die Leitzinsen zurück auf null Prozent gesenkt und sogar Bereitschaft signalisiert hat, noch weiter in Richtung Minuszinsen zu gehen. Sie reagiert damit auf die erstmals seit vier Jahren wieder negative Entwicklung der Verbraucherpreise. Trotz Nullzinsen bleibt der Schweizer Franken stark, wegen der hohen geopolitischen Unsicherheit. Ein Kreislauf, der die Notenbank auch in den kommenden Wochen am Devisenmarkt wieder auf den Plan rufen könnte.