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Tradingideen

Porsches Rauswurf ist mehr als eine Index-Anpassung

By 4. September 2025Keine Kommentare

Jürgen Molnar ist Kapitalmarktstratege beim Broker Robomarkets.

Nach der Stabilisierung wagt der DAX heute einen ersten Erholungsversuch. Die Unterstützung bei 23.500 Punkten hat zunächst gehalten. Entwarnung kann jedoch erst gegeben werden, wenn die 23.800er Marke wieder nachhaltig überwunden wird. Noch steht die Börsenampel auf Rot und Vorsicht bleibt das Gebot der Stunde.

Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.

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Die Situation an den weltweiten Anleihemärkten bleibt fragil und die leichte Beruhigung ist nur der Hoffnung darauf zu verdanken, dass der morgige Arbeitsmarktbericht aus den USA so schwach ausfällt, dass die Fed nicht umhinkommt, die Zinsen im September zu senken. Aktuell preist der Markt dafür eine Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent. Einmal mehr rufen Anleger nach der geldpolitischen Feuerwehr, die die Risiken aus der steigenden Staatsverschuldung mit niedrigeren Leitzinsen zumindest etwas reduzieren könnte. Dafür könnte die Senkung in zwei Wochen ein symbolträchtiger Anfang sein.

Symbolkraft hat auch der Abstieg der Porsche AG aus dem DAX. Er steht für mehr als nur eine Index-Anpassung. Die deutsche Autoindustrie kämpft mit einer massiven Margenschwäche: Von fast 16 Prozent Gewinnspanne noch vor ein paar Jahren sind heute nur noch rund fünf Prozent übrig. Eine schleppende Nachfrage nach E-Autos, Einbrüche im wichtigen China-Geschäft und Trumps Zölle stellen Deutschlands einstige Vorzeigeindustrie auf eine harte Probe. Hinzu kommen strukturelle Probleme wie die hohen Standort- und Lohnkosten, eine schleppende Digitalisierung und überbordende Bürokratie.

Die Botschaft ist klar: Die deutsche Autoindustrie muss sich neu erfinden. Bundeskanzler Merz hat gestern einen Autogipfel in Aussicht gestellt und in der kommenden Woche beginnt die IAA in München. Gute Gelegenheiten, um Ideen für einen Neustart zu diskutieren und auch umzusetzen. Für die Porsche AG zu spät, sie wird erst einmal im MDAX zeigen müssen, wie ein Turnaround an der Börse aussehen kann. Bis dahin werden Scout24 und Gea ihren und den Platz von Sartorius im deutschen Leitindex einnehmen.

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