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Tradingideen

Südkorea ist der Börsenstar 2025

By 11. Oktober 2025Keine Kommentare

Politische Börsen haben kurze Beine. Eigentlich. Im Fall von Südkorea und Frankreich schlägt die Politik 2025 ziemlich durch.

Bei US-Aktien kommt man dieser Tage aus dem Staunen gar nicht raus. Denn ob Alphabet, Palantir, D-Wave Quantum, Monster Beverage – Rekorde findet man überall und täglich. Die Technologietitel feiern einen Rekord nach dem anderen und auch der breite Nasdaq 100 zieht selbstverständlich mit. Was US-Präsident Donald Trump in seinen feierlichen Bilanzen verschweigt ist die Tatsache, dass die Industrieunternehmen in den USA mehrheitlich im Russell 2000 zu finden sind und sich dazu auch einige im altehrwürdigen Dow Jones wiederfinden. Dort wiederum ist die Bilanz verglichen zum sonst brillanten Börsenjahr 2025 gar nicht so toll. Die ganz große Börsenparty steigt woanders. „Der Kospi in Südkorea konnte seit Jahresbeginn sagenhafte 45 Prozent zulegen und lässt die Spanier mit plus 30 Prozent weit hinter sich“, rechnet Marcus Landau von der DZ Bank vor. Trotzdem liegt der entsprechende Kospi-ETF von ishares übrigens noch ein gutes Stück unter seinem Rekordhoch.

Schweiz hart getroffen

Am Ende der Tabelle liegt ein Europäer. Denn die Franzosen werden für das politische Chaos abgestraft und bringen es 2025 gerade mal auf einen Kursgewinn von sechs Prozent im CAC40. Noch schlechter steht die Schweiz mit einem dürren Plus von vier Prozent da. Sie erlebt unterdessen die Kehrseite. „Ein US-Zollsatz von 39 Prozent trifft die Wirtschaft hart, der SMI bildet aktuell das Schlusslicht des Rankings“, so Franz-Georg Wenner von IndexRadar. Doch auch der Dow Jones reiht sich mit „nur“ acht Prozent unten ein. „Acht Prozent sind im langfristigen Vergleich fast genau der Mittelwert dessen, was Aktieninvestments jährlich an Rendite abwerfen“, so Lars Reichel von der Börse München. Bloß – 2025 ist spätestens seit April ein richtig gutes Jahr. Der DAX liefert mit 15 Prozent fast so gut ab wie die Nasdaq, hat seine Performance aber schon bis April erzielt. Seither kam nichts mehr groß hinzu.

USA boomen – bei Tech

Die Quartalszahlen von Broadcom und Oracle, gepaart mit den steigenden Investitionsplänen amerikanischer Tech-Giganten, beflügeln zuletzt die KI-Fantasie in den USA. Europa hingegen spielt oft nur am Rand mit – KI dominiert die Wall Street, nicht jedoch das Frankfurter Parkett. MDAX und SDAX hinken ebenso hinterher. Das Momentum liegt klar jenseits des Atlantiks bei den Wachstumswerten. Doch Tech ist nicht alles: Italien liefert einen Hinweis, dass auch andere Wege möglich sind. Der FTSE MIB zeigte in diesem Jahr Stärke und stützt sich auf solide Banken- und Verteidigungssektoren, ergänzt durch Unternehmen mit geringen US-Umsätzen – ein Schutzschild gegen höhere Zölle.

Gut aufgestellt

Insgesamt präsentieren sich die weltweiten Aktienmärkte auch zum Start in den Oktober aber in guter Verfassung, insbesondere vor dem Hintergrund der traditionell eher schwachen Saisonalität im August und September. Letzteres zeigt sich dieses Jahr besonders bei den deutschen Werten, während die US-Börsen deutlich über dem Durchschnittsverlauf notieren. Der S&P 500 könnte sogar das seltene Kunststück vollbringen, seit Mai jeden Monat im Plus zu schließen. Die Erfolgsbilanz für den Oktober liegt bei rund 50 Prozent, für das vierte Quartal jedoch bei gut 80 Prozent. Eine gesunde Atempause an der Wall Street erscheint zwar nach wie vor überfällig. „Die nächste Chance für eine Korrektur gäbe es möglicherweise in der nicht selten durchwachsenen ersten Oktober-Hälfte“, so Thomas Soltau vom Smartbroker. Hilfreich für deutsche Aktien war zuletzt auch nicht der Ifo-Index. Der ist im September gesunken und die VP Bank fasst die Lage so zusammen: „Mit dem großen Infrastruktursondervermögen sollte sich die angeschlagene wirtschaftliche Entwicklung wieder zum Besseren wenden. Doch mittlerweile breitet sich Ernüchterung aus“. Ernüchterung, die viele DAX-Anleger seit einigen Monaten übrigens ganz anders umsetzen. Sie kaufen DAX-Bonuspapiere wie beispielsweise jenes mit Wertpapierkennnummer DU2P13 und peilen Seitwärtsrenditen an. In diesem Fall acht Prozent was durchaus ordentlich ist.

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