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Tradingideen

Aktienkurse kommen ins Rutschen – Trumps Zoll-Wirrwarr kennt kein Ende  

Wenn gute Unternehmenszahlen nicht mehr zu Käufen in den entsprechenden Aktien führen und der Gesamtmarkt einknickt, statt weiter zu steigen, sind Anleger zu gierig und Indizes damit anfällig für eine Korrektur geworden. Feierte die Wall Street zur Wochenmitte noch die Zahlen von Meta und Microsoft, verkauften sie Amazon nach besser als erwarteten Zahlen und auch Apple mit seinem soliden Zahlenwerk konnte die Stimmung nicht drehen.

Wir stellen den Marktkommentar von Robomarkets vor…
 
Beim Thema KI trennt sich die Spreu vom Weizen

Der weltweit größte Onlinehändler Amazon zeigt zwar viel Wachstum, aber mit wenig Wirkung. Die Margen werden kleiner und der Ausblick enttäuscht. Apple hält im Hinblick auf neue Produkte weiter die Füße still und ist vor allem sehr zurückhaltend beim Thema KI – das Thema, das bei Microsoft am Vortag noch zu einer Kursexplosion führte. Hier trennt sich eventuell in diesen Tagen die Spreu vom Weizen.

US-Big-Tech top, Europas Tradition Flop

Insgesamt bleibt es aber dabei: Während in den USA vor allem bei den großen Technologie-Giganten, getrieben durch die KI-Fantasie, die Kassen klingeln, gehen traditionelle und einst erfolgreiche europäische Unternehmen durch ein tiefes Tal der Tränen. Microsoft wird als Belohnung für das brummende Geschäft jetzt neben Nvidia in den Club der Vier-Billionen-Aktien aufgenommen. Auf der anderen Seite des Atlantiks melden vor allem die Autobauer Umsatzrückgänge und Gewinneinbrüche von bis zu 90 Prozent im Falle Porsche.

Leitzinsen in den USA unverändert

Fed-Chef Powell blieb auch in dieser Woche standhaft und ließ die Leitzinsen in den USA, wo sie sind. Es gibt noch eine leichte Hoffnung auf einen Zinsschritt im September, die Wahrscheinlichkeit dafür preist der Markt mit 50/50. Zünglein an der Waage könnte der monatliche Arbeitsmarktbericht aus den USA am Freitagnachmittag sein. Bei erneut starken Zahlen wackelt auch noch die für September erwartete Zinssenkung und die Diskussionen über Powells Zukunft und die Unabhängigkeit der US-Notenbank könnten in eine neue Runde gehen.

Erst ein wenig Klarheit …,

Das Zolltheater aus dem Weißen Haus ist ebenfalls noch nicht zu Ende. Noch zu Wochenbeginn gab es mal so etwas wie Klarheit. Der Deal lautete 15 Prozent auf alle Exporte aus der Europäischen Union in die USA, doch die große Euphorie blieb aus. Es ist ein Deal, der seinen Namen nicht verdient. Das Abkommen entschärft die Situation im Handelsstreit zu den Bedingungen und damit primär zugunsten der USA. Es ist ein mehr oder weniger schlechtes Geschäft für Europa. Mittel- bis langfristig dürften die USA die realwirtschaftlichen Vorteile aus diesem Deal spüren und als Gewinner vom Platz gehen. Das sollte sich in einer sich fortsetzenden Underperformance von Europas Börsen gegenüber der Wall Street zeigen.

… dann wieder Unsicherheit!

Zum Ende der Woche nahm die Unsicherheit in Trumps Zollpolitik dann wieder zu. Keiner blickt mehr wirklich durch. Ländern ohne Abkommen drohen nun deutlich höhere Zölle, wie der Schweiz und Indien, aber erst eine Woche später. Auch die 15 Prozent Zoll gegen die Europäische Union starten erst in der kommenden Woche. Mexiko bekommt 90 Tage Aufschub. Hin und Her statt Klarheit und Planungssicherheit – kein gutes Fundament für ein Engagement in Aktien mitten im Sommerloch.

Was passiert in der kommenden Woche?

Palantir Technologies wird am Montag seine Zahlen zum zweiten Quartal vorlegen. Angesichts eines Kursanstiegs der Aktie um rund 110 Prozent in diesem Jahr sind auch hier die Erwartungen hoch. Die Wall Street prognostiziert ein Gewinnwachstum von 54 Prozent auf 14 Cent und einen Umsatzanstieg von 38 Prozent auf 940 Millionen US-Dollar. Am Mittwoch öffnet Novo Nordisk seine Bücher. Die Aktien des langjährigen Highflyers brachen in dieser Woche um 30 Prozent ein, nachdem der dänische Arzneimittelhersteller mit stärkerem Gegenwind für seine Blockbuster-Medikamente Ozempic und Wegovy rechnet, der das Wachstum beeinträchtigen könnte. Der Konkurrent auf diesem Gebiet, Eli Lilly, folgt am Donnerstag. Konjunkturseitig ist es die Woche der Einkaufsmanagerindizes aus China (Dienstag) und den USA (Donnerstag). Ebenfalls am Donnerstag kommt der geldpolitische Rat der Bank of England zusammen.

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