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Tradingideen

Apple, Nvidia, Rheinmetall – Augen auf bei der Brokerwahl

Hohe Volatilität am Aktienmarkt und heftige Schwankungen sind für unseren Börsendienst bei feingoldresearch.de ein Traum. Denn extrem hohe Cash-Quoten lassen uns Spielraum. Wenn der Broker mitmacht.

Die Wahl eines vernünftigen Aktien- und Derivatebrokers ist in ruhigen Zeiten nicht ganz einfach. Viele bieten top Konditionen, hier und da gibt es noch beste Bedingungen für Tagesgeld. Doch an hoch volatilen Tagen zeigt sich, wer am Aktienmarkt über Jahrzehnte Erfahrung und die Nötige Cleverness verfügt. In der Brokerlandschaft wiederum zeigt sich, wer eine vernünftige IT hingestellt hat. Leider war man in Berlin offenbar primär im Marketing unterwegs, was wir in unseren TV-Auftritten bei n-tv und Börse ARD jüngst auch ansprachen. Doch der Reihe nach.

Es gibt Zahlen, die muss man erst einmal sacken lassen. An der Börse sagt man, dass die Aktienmärkte gesellschaftliche Verwerfungen im Eiltempo abbilden. Donald Trump hat es geschafft, dass das Jahr 2025 in Gesellschaft der Jahre 2020 – Corona – und ansonsten nur noch getoppt von 1932 und 1939 ist. 1932 war die Welt mitten in der Weltwirtschaftskrise und 1939 begann das wohl dunkelste Kapital der letzten 500 Jahre. Bezogen ist das Ganze auf die Performance der US-Leitbörse S&P 500 auf die ersten 66 Handelstage eines Jahres. 1932 lag die Leistung bei minus 20,4 Prozent, 1939 waren es 18,9 Prozent negativ und dann im Corona-Schock 2020 sah man minus 17,6 Prozent. Direkt danach folgt das Jahr 2025 mit minus 15,3 Prozent. Da in den USA ein wesentlicher Teil der Altersvorsorge am Aktienmarkt hängt waren die ersten 66 Tage des Jahres für US-Rentner eine unfassbar teure Erfahrung. Trump schickt die Aktienmärkte mit dem Zollirrsinn also auf Levels von Weltkriegsbeginnen, Weltwirtschaftskrisen und Corona-Stillstand.

Desaster für neue Anlegergeneration

Stillstand ist auch das, was Anleger in Deutschland als Indikator diese Woche erleben mussten. Denn in Berlin ging förmlich gar nichts mehr. Als neue Anlegergeneration wurde in den letzten Jahren oftmals die Kundschaft von Trade Republic bezeichnet. Diese vor allem jungen Anleger haben zum einen noch keinen Börsencrash erlebt, zum anderen aber trieb nicht nur der Kursverfall ihnen am Montag die Wut ins Gesicht. Denn beim Broker Trade Republic ging zeitweise nichts. Und wenn man nichts sagt, dann muss man als jahrzehntelang erfahrener Börsianer sagen – mit nichts ist auch nichts gemeint. Zeitweise waren nicht nur keine Orderplatzierungen möglich, sondern erschien sogar die Depotmaske komplett in weiß. Es war keine Zahl zu sehen und von einem Depotstand nur zu träumen. Nun muss man wissen, dass Broker in hoch volatilen Phasen an ihr Limit kommen können. Montag und Freitag waren die umsatzstärksten Handelstage aller Zeiten.

Operation am offenen Herzen

Auch bei der Berliner Konkurrenz des Smartbroker ruckelte es ein paar Mal, doch insgesamt war die Leistung dort sehr stabil. Auch am Börsenplatz Gettex konnte man sich nicht beschweren und die Emittenten am Derivatemarkt brachten im Vergleich zu früheren Börsentagen höchster Volatilität eine vergleichsweise geräuschlose, sehr saubere Leistung. Im Falle von Trade Republic dürften viele aus der jüngeren Generation nun aber umdenken. Denn wer am spannendsten Tag der letzten Jahre nicht mal auf sein Depot zugreifen kann und gern Aktien kaufen oder verkaufen möchte, ist dort sicher am falschen Platz. Dazu echauffierten sich in Foren und sozialen Plattformen die Nutzer nicht nur über katastrophalen Service, sondern über gänzlich ausfallende Krisenkommunikation. Wichtig ist dabei der Vergleich. Die Berliner Konkurrenz des Smartbroker kommt ähnlich hip daher wie Trade Republic, hatte ihren Handel aber im Griff. Nahezu altbacken wirken dagegen Flatex und Consorsbank, doch auch hier hatten Kunden bis auf wenige Minuten des Handelstags keine Probleme zu verzeichnen.

Auswahlkriterium auf Jahre

So zeigt die Crash-Woche am Aktienmarkt, dass die Wahl eines Brokers essentiell wichtig ist für die persönliche Geldanlage. Die IT-Abteilung sollte ein wichtigeres Auswahlkriterium sein als die Marketingabteilung und die letzten Tage haben gezeigt, wo IT Vermarktung schlägt. Denn anders als ein gern geäußerter Ratschlag sollte man als informierter und interessierter Anleger hoch volatile Tage gerade nicht dazu nutzen nicht ins Depot zu schauen. Im Gegenteil.

Es gibt keine besseren Tage

Die US-Börsen handelten zwischen dem 4. und 8.April in einer Spanne von über fünf Prozent. Das hat es in den vergangenen vier Jahrzehnten nur drei Mal gegeben: 2020, 2008 und 1987. Kein Fußball-Fan dieser Welt würde abschalten, wenn es im WM-Finale zwischen Deutschland und Argentinien ins Elfmeterschießen geht. Kein Politik-Beobachter geht nach Hause, wenn die Regierung stürzt. Es gibt keine besseren Tage, um Wissen für Geldanlage und das Funktionieren von Wirtschaft und Börse zu erwerben als gegenwärtig. Augenmaß beim Kauf, ein guter Broker als Werkzeug und ein gutes Nervenkostüm sind die Basis, um jetzt den Grundstein zu legen für ein schönes Aktienportfolio in den nächsten Jahren.

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