Skip to main content
Tradingideen

Aus die Maus bei Varta

Jürgen Molnar ist Kapitalmarktstratege beim Broker Robomarkets.

Nach der längsten Gewinnserie im Deutschen Aktienindex seit fünf Jahren könnten es die Anleger in Frankfurt zum Start in die neue Handelswoche zur Abwechslung mal wieder etwas ruhiger angehen lassen. Neun Tage in Folge mit steigenden Kursen haben aus dem Einbruch vor genau zwei Wochen eine V-förmige Erholung entstehen lassen, die viele auf dem Börsenparkett immer noch ratlos zurücklässt. Entweder war der Black Monday nur ein Ausrutscher und eine klassische Bärenfalle oder die Erholung der vergangenen zwei Wochen will nun die Bullen in die Falle locken, vor allem diejenigen, die bei gut 17.000 Punkten im DAX auf Schnäppchenjagd gegangen sind.

Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.

 

Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.

Die Antwort darauf dürfte aus technischer Sicht die nun vor dem DAX liegende Widerstandszone um 18.300 Punkten geben. Ein Abprall könnte den Markt zunächst auf 18.050 Zähler zurückführen, was an sich noch kein Problem darstellen würde. Erst darunter könnte die Erholung in Frage gestellt werden. Fundamental hat es wieder einmal Fed-Chef Jerome Powell in der Hand, wenn er am Freitag in Jackson Hole ans Rednerpult tritt und seine geldpolitischen Pläne mehr oder weniger detailliert darlegen wird. Nach den jüngst schwachen Daten vom Arbeitsmarkt in den USA verstärken sich die Hoffnungen, dass die Fed die Zinsen schneller und damit stärker senken könnte als bislang angenommen. Zwar dürfte Powell keine 50 Basispunkte im September versprechen, aber die Hoffnung darauf nehmen sollte er dem Markt auch nicht ganz.

Sämtliche Hoffnung aufgeben können die Varta-Aktionäre. Der Batteriekonzern steht jetzt zwar vor einer großen Sanierung, von der aber die bisherigen Aktionäre nichts mehr haben werden. Das Grundkapital der Varta AG wird auf null Euro herabgesetzt – aus die Maus, nachdem die Aktie vor drei Jahren noch über 150 Euro notierte. Frisches Geld kommt nun unter anderem vom Großkunden Porsche, dem für eine Kapitalspritze von 60 Millionen Euro die Pleite des Traditionsunternehmens so eben mal die Wertschöpfungskette deutlich verbreitert und einen Zulieferer quasi frei Haus serviert.

Hinterlasse ein Kommentar