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SAP 40 Prozent im Plus
Oder gehören Sie zu den glücklichen Anlegern, die Ende 2022 bei SAP eingestiegen sind? Nach gut elf Monaten liegen die Papiere der Walldorfer Softwareschmiede satte 40 Prozent im Plus und belegen aktuell die Pole Position im Performance-Ranking der Dax-Aktien, nachdem das Schwergewicht im Vorjahr mit minus 22 Prozent noch deutlich schlechter abgeschnitten hatte als der Durchschnitt. Ähnlich sieht es bei den anderen Gewinnern des laufenden Jahres wie Adidas, Covestro und Eon aus.
Gerade viele Profis auf dem Parkett gehen einen anderen Weg und folgen dem Aschenputtel-Motto: Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen. „Wer möchte schon am Jahresende viele Verlierer im Depot haben. Getreu dem Leitgedanken der technischen Analyse ,the trend is your friend‘ ist für viele Investoren, auch für große Investoren, das späte Nachkaufen von Gewinneraktien aus psychologischer Sicht viel einfacher“, findet Robomarkets-Experte Vanyo Walter. Ein gutes Bauchgefühl ist aber noch kein Garant für erfreuliche Renditen.
Erzielten Anleger seit 2009 mit der Gewinner- oder Verliererstrategie über den Jahreswechsel eine bessere Performance? Welche Vor- und Nachteile gibt es zu beachten? Ein Rechenbeispiel: Zum Stichtag Anfang November wurden jeweils die fünf schwächsten und stärksten Dax-Aktien seit Jahresbeginn gekauft und bis Ende Januar gehalten. Jeder Wert ist also mit rund 20 Prozent gewichtet. „Wer auf die vermeintlich nervenschonenderen Gewinneraktien setzte, steigerte sein Startkapital von 10.000 Euro seit 2009 auf immerhin knapp 21.000 Euro. Unter dem Strich stand eine Rendite von gut fünf Prozent pro Jahr, obwohl das Kapital nur drei Monate dem Risiko ausgesetzt war. Viermal war das Ergebnis negativ, den größten Rückschlag von acht Prozent mussten Anleger im Januar 2022 verkraften“, so Franz-Georg Wenner von IndexRadar.
Rendite mit Risiko
Doch das antizyklische Vorgehen machte mehr Freude. Knapp sieben Prozent Rendite pro Jahr ließen den Depotwert auf 27.000 Euro steigen. Allerdings ist die Verliererstrategie auch etwas riskanter. Läuft es am Gesamtmarkt schlecht, kommen die hinterherhinkenden Werte nicht so recht in Schwung. Zwei Verluste von jeweils elf Prozent stechen negativ hervor, fallen aber unter dem Strich kaum ins Gewicht.
Aktien wie Merck, Qiagen, Sartorius, Siemens Energy und Zalando sollten daher nicht vorschnell abgeschrieben werden. Die fünf Verliereraktien des laufenden Jahres sind attraktiver, als es das Aschenputtel-Motto vermuten lässt. „Schlussendlich zeigt auch der Blick Richtung USA, dass sich große Spannung aufbaut“, so Stefan Riße von Acatis. Nvidia, Meta, Tesla, Amazon und Microsoft lägen seit 1. Januar 2023 mit 215 Prozent, 165 Prozent , 80 Prozent, 70 Prozent und 50 Prozent Kursgewinn ganz vorne, während für den großen Teil des S&P 500 nahezu nichts übrig bleibe, so Riße.