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20.000 Punkte sollen es für den DAX noch in diesem Jahr sein. Aber ist dieses Ziel bis Dezember statistisch realistisch?

Es waren nur noch 500 Punkte, die dem DAX Ende September zur magischen Marke von 20.000 gefehlt haben. Einerseits klingt dies absurd, wenn man die jüngsten Meldungen von konjunktureller Seite gelesen hat. Andererseits trägt allein SAP ein Drittel zum bisherigen DAX-Gewinn 2024 bei. Software, Versicherungen und die Telekom – diese drei Sektoren schieben den DAX und sie haben eben auch wenig Probleme operativer Art – ganz anders als Autobauer und Zykliker. Doch wie groß ist nun die statistische Chance auf einen runden Rekord noch im Jahr 2024?

Saisonalität hilft dann doch

Am Aktienmarkt gibt es für alle möglichen Szenarien immer wieder statistische Auswertungen. Besonders die technische Analyse ist voll davon aber auch saisonal kann man sich alle Fragen scheinbar beantworten lassen. Ende Mai sollte man seine Aktienquote reduzieren um Ende September an den Markt zurückzukehren. Dies ist das klassische Sell-in-may. Bezogen auf das Jahr 2024 ließe sich eine Statistik zum letzten Jahresdrittel ausgraben. Denn die Bilanz im DAX kann sich nach acht Monaten sehen lassen. Nach Daten vom Börsenplatz Gettex liegt der Leitindex mit knapp 13 Prozent seit Jahresbeginn weit über dem Durchschnitt. „Allein die Rally von 17.000 auf 19.400 von Anfang August bis Ende September entspricht prozentual zwei Jahresrenditen im DAX“, weist der Lynx-Broker auf die heftige Spätsommerrally hin.

Statistisch sieht es bestens aus

Seit 1988 lag der DAX Ende August fünfzehnmal um mindestens zwölf Prozent im Plus. „Nur 1991 verliefen die restlichen vier Monate unter dem Strich negativ. In den Jahren 1998 und 2021 war ebenfalls kaum etwas zu holen, wobei 1998 vor allem das zwischenzeitlich deutliche Minus von 20 Prozent auffällt“, wertete der Aktienbroker RoboMarkets aus. Abgesehen von diesen Ausnahmen ist die Bilanz jedoch positiv. In Zahlen: Bei einer Gewinnquote von knapp 90 Prozent legte der DAX im Durchschnitt um 8,7 Prozent zu. Meist beendete der Markt das Jahr zugleich am Hoch, wie der maximale Gewinn zeigt. Und auch die Risiken sind überschaubar. Zweistellige prozentuale Verluste seit dem Einstieg gab es nur dreimal. Natürlich ist auch diese Auswertung keine Garantie für weiter steigende Kurse, zumal mit den US-Wahlen ein weiterer Unsicherheitsfaktor bevorsteht. „Grundsätzlich zeigt sich, dass Stärke am Aktienmarkt eher weitere Stärke nach sich zieht“, erklärt Franz-Georg Wenner von IndexRadar.

Skepsis beim Asset-König

Die Experten des BlackRock Investment Institute ordnen die Lage derweil fundamental ein. Zunächst einmal hält Blackrock sowohl die kursierenden Rezessionsängste als auch das Ausmaß der erwarteten Zinslockerungen für übertrieben. Dazu sollten Anleger laut Blackrock für das letzte Jahresviertel das Gesamtbild im Auge behalten: „Dies ist kein typischer Zinssenkungszyklus – weder in den USA noch in der Eurozone. Die Zinsen dürften strukturell höher ausfallen als vor der Pandemie“, so das Umfeld nach Ansicht des Assetmanagers.

Zinsrückenwind

Carlos de Sousa von Vontobel glaubt jedoch, dass „unabhängig vom Ausmaß der ersten Senkung die Fed wahrscheinlich einen Lockerungszyklus einleiten wird, der ihren Leitzins bis Mitte 2025 in Richtung 3 Prozent bringen wird. Auch andere Zentralbanken in den Industrieländern senken die Zinssätze, was eine sehr deutliche Lockerung der globalen Finanzierungsbedingungen im nächsten Jahr bedeutet“. Dieser Pfad könnte am Aktienmarkt durchaus im letzten Jahresviertel eingepreist werden und damit dann mit der Statistik Hand in Hand gehen. Zu Silvester darf die Statistik auf den Prüfstand gestellt werden, denn spätestens dann wird abgerechnet.

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