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Tradingideen

DAX beendet Rally schon wieder

Jürgen Molnar ist Kapitalmarktstratege beim Broker Robomarkets.

Konnte gestern SAP als Schwergewicht im DAX die miese Stimmung im Automobilsektor nach der Porsche-Prognosesenkung noch gut kompensieren, sorgen nur auf den zweiten Blick überzeugende Zahlen der Deutschen Bank in Kombination mit dem Gegenwind aus den USA heute für fallende Kurse in Frankfurt. Tesla und Alphabet zogen als erste der Glorreichen Sieben gestern Abend bereits Bilanz und dieses Mal waren die Erwartungen der Investoren wohl doch zu hoch, um sie zufriedenzustellen.

Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.

Insbesondere bei der Google-Mutter gab es am Zahlenwerk eigentlich nicht viel auszusetzen, wie bei SAP gestern läuft auch bei den Amerikanern das zukunftsträchtige Cloud-Geschäft weiter sehr gut. Tesla dagegen macht da weiter, wo gestern Porsche aufgehört hat – die Probleme im Markt für Elektrofahrzeuge sind nicht mehr zu übersehen und hinterlassen ihre Spuren in den Bilanzen der Unternehmen. Tesla verdiente im zweiten Quartal rund 45 Prozent weniger, da fällt das nachbörsliche Minus in der Aktie von fast acht Prozent vor allem mit Blick auf die Rally der vergangenen Wochen noch verhältnismäßig moderat aus. Elon Musk verspricht viel, aber hält zu wenig, um sich damit von Quartal zu Quartal zu retten.

Der Deutsche Aktienindex fällt wieder zurück in die Mitte seiner Ping-Pong-Zone, kurzfristig orientierte Anleger nehmen Gewinne mit. Und die langfristigen Anleger schauen ab und an mal an ihren Urlaubsorten auf die Kurse und verpassen derzeit nicht wirklich etwas. Es sei für sie noch der Makel in den Zahlen des Branchenprimus Deutsche Bank nachzuliefern: Rückstellungen von 1,3 Milliarden Euro für die Postbank-Streitigkeiten überschatten ein durchaus erfolgreiches zweites Quartal. Operativ läuft es weiter rund, weshalb auch das Minus in der Aktie von sechs Prozent von einigen Anlegern im Tagesverlauf zum Einstieg genutzt werden könnte.

Wird aus dem Gegenwind aus New York in Sachen Technologieaktien in den kommenden Tagen allerdings ein Sturm, dürfte sich dem auch der DAX nicht entziehen können. Die Stimmung ist angeknackst und es sollten noch eins, zwei schlechte Zahlen der großen Techs ausreichen, um die Korrektur zu beschleunigen.

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