
Jürgen Molnar ist Kapitalmarktstratege beim Broker Robomarkets.
Während die Bilanz der ersten 100 Tage Präsidentschaft Trump an der Börse eher ernüchternd ausfällt, können sich die von den DAX-Unternehmen vorgelegten Bilanzen der ersten 90 Tage des Jahres durchaus sehen lassen. Rheinmetall, Deutsche Börse bereits gestern Abend und nun auch noch die Deutsche Bank unterfüttern damit die Outperformance des DAX gegenüber der Wall Street mit harten Fakten.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
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Deutschlands Geldhaus Nummer Eins verdiente von Januar bis März rund 2,8 Milliarden Euro vor Steuern und legte damit das beste Quartal seit 14 Jahren aufs Parkett. Auch die Prognose wird bestätigt, womit sich die Deutsche Bank zielstrebig auf das selbst gesteckte Ziel einer Eigenkapitalrendite von über zehn Prozent im Gesamtjahr bewegt. Im ersten Quartal lag das Geldhaus mit 11,9 Prozent sogar leicht darüber. Kein Wunder also, dass sich auch die Aktie den Turbulenzen der vergangenen Wochen nicht entziehen, aber die Verluste bereits fast wieder vollständig aufholen konnte. Über 23,50 Euro ist der Weg aus technischer Sicht nach oben frei.
Der Rüstungskonzern Rheinmetall strotzt ebenfalls vor Kraft, wenn auch aus ganz anderen Gründen. Die Auftragsbücher sind in Kriegszeiten weiterhin prall gefüllt, während Umsatz und Gewinn bereits mit einer Rate von rund 50 Prozent wachsen. Und von der hohen Volatilität an der Börse profitiert eben jener Betreiber der Handelsplätze, die Deutsche Börse. Die Eschborner sind weiterhin auf Rekordkurs, auch wenn der Gewinn im ersten Quartal etwas weniger stark stieg als erwartet. Mit ihrem stetigen Aufwärtstrend sowohl in guten als auch schlechten Börsenzeiten ist die Aktie neben Gold und Anleihen auch ein sicherer Hafen für das Anlegerkapital.
Was die Börsenbilanz von US-Präsidenten in ihren ersten 100 Tagen im Weißen Haus angeht, war übrigens nur Nixon 1973 schlechter als Trump heute. Und selbst sein größter Widersacher Joe Biden sorgte in seinen ersten 100 Tagen für ein Plus im S&P 500 von elf Prozent. Mit seiner erratischen Zollpolitik, geopolitischen Entgleisungen und jeder Menge zerstörtem Vertrauen in US-Anlagen gelang es Trump dagegen, den Index um acht Prozent ins Minus zu drücken.
Der DAX sammelt derweil Kraft für den weiteren Weg in Richtung Allzeithoch, der über 22.350 Punkten aus technischer Sicht frei werden sollte. In Dollar gerechnet und damit für die gescholtenen US-Anleger als kleines Trostpflaster notiert der deutsche Leitindex übrigens nur noch knapp unter seinem bisherigen Rekord.