Im Nahen Osten folgt Vergeltungsschlag auf Vergeltungsschlag, weshalb sich Israel und die USA jetzt auf einen Großangriff aus dem Iran einstellen. Schon oft war von einem drohenden Flächenbrand in der Region die Rede, aber noch nie war das Risiko so hoch wie heute. Aus dem kleinen Ausverkauf der heiß gelaufenen Technologieaktien in den USA vor zwei Wochen wird mit den steigenden geopolitischen Unsicherheiten eine Korrektur an den Börsen rund um den Globus. Von einem Crash zu sprechen, ist sicherlich zu früh, aber die Nerven bei vielen Investoren liegen blank.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
Auch der Deutsche Aktienindex gerät in den Abwärtsstrudel und rutscht unter die 18.000er Marke. Jetzt geht es darum, die Region um 17.900 Zähler zu verteidigen, die im Juni schon einmal als Unterstützung gehalten hat. Darunter besteht dynamisches Abwärtspotenzial zunächst bis zur 17.500er Marke. Die um 14:30 Uhr veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen aus den USA dürften über den Wochenschluss entscheiden. Mehr als eine technische Gegenreaktion nach oben dürfte aber nicht drin sein, zu brenzlig ist die Situation im Nahen Osten, die über das Wochenende weiter eskalieren könnte.
Die Zahlen von Apple und Amazon waren unter dem Strich nicht schlecht. Aber wenn immer noch hohe Erwartungen auf nervöse Anleger treffen, reicht schon das berühmte Haar in der Suppe, um Verkaufsdruck aufkommen zu lassen. Der war bei Amazon etwas stärker, hier sorgt vor allem der zurückhaltende Ausblick für schlechte Stimmung. Bei Apple bleibt das schwache China-Geschäft die Achillesferse. Größte Enttäuschung gestern Abend dürften aber die Zahlen des Chipriesen Intel sein, der jetzt 15 Prozent seiner Stellen abbauen und die Dividende für Anleger streichen muss, um seine Finanzen in Ordnung zu bringen. Die Aktie verliert nachbörslich fast 20 Prozent.