
Jürgen Molnar ist Kapitalmarktstratege beim Broker Robomarkets.
Zwar spricht US-Präsident Trump von einer Einigung im Zollstreit mit China und nennt auch konkrete Zahlen zu zukünftigen Einfuhrzöllen, doch die Anleger rund um den Globus trauen dem Braten nicht. Zu wenig äußert sich der Verhandlungspartner China, die für 55 Prozent Einfuhrzoll in die USA nun wieder seltene Erden liefern sollen, während sie sich mit zehn Prozent begnügen müssen. Bis hier tatsächlich beide Seiten die Details dieses Deals bestätigen, dürften sich potenzielle Käufer von Aktien zurückhalten, während andere vor der näher rückenden Sommerpause lieber noch ein paar Gewinne mitnehmen.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
Hier erfahren Sie, wie Sie bei Robomarkets günstig in Aktien und ETFs anlegen.
Gewinnmitnahmen stehen jetzt auch verstärkt im DAX an, der die Marke von 24.000 Punkten zunächst aufgeben muss. Dieses Luftablassen ist allerdings nach der fast 6.000-Punkte-Rally mehr als gesund und absolut nicht besorgniserregend. Im Gegenteil, in einer sich fortsetzenden Konsolidierung könnte der Markt die Kraft sammeln, um in der zweiten Jahreshälfte vielleicht auch mit geldpolitischem Rückenwind aus den USA weitere Bestmarken in Angriff zu nehmen.
Denn die Inflation in den USA wurde für den Mai erneut niedriger ermittelt als vom Markt erwartet. Sowohl in der Gesamt- als auch in der wichtigen Kernrate sind keine Spuren von Trumps Zollpolitik erkennbar. Dass die US-Notenbank nun schon auf der Sitzung in der kommenden Woche die Zinsen senkt, ist zwar unwahrscheinlich. Aber nach der Sommerpause könnte noch die eine oder andere Liquiditätsspritze von ihr kommen.
Zur Abwechslung mal wieder Rückenwind gibt es für die Rüstungsaktien, nachdem sich der Aktienkurs von Voyager Technologies am ersten Handelstag in New York mehr als verdoppeln konnte. Das Verteidigungs- und Raumfahrtunternehmen wird an der Börse mit 3,8 Milliarden US-Dollar bewertet. Die Fantasie schiebt auch die zuletzt etwas unter die Räder gekommenen Rüstungsaktien an der Frankfurter Börse an, womit die Konsolidierung in diesem Sektor bereits wieder abgeschlossen sein könnte.