Unbeirrt von den Warnungen vor heiß gelaufenen Kursen, überkauften Aktien und drohenden Gewinnmitnahmen zieht der Deutsche Aktienindex seine Bahnen in der laufenden Jahresendrally – mal mit mehr, mal mit weniger Tempo. Ob die 20.500er Marke schon heute getestet wird, dürfte von der Wall Street abhängen, die scheinbar auch mit starken Arbeitsmarktdaten und schwindenden Zinssenkungshoffnungen sehr gut leben kann.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
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Mal sehen, ob sie sich von den am Mittwoch veröffentlichten Inflationsdaten aus dem Tritt bringen lässt. Am Donnerstag tagt dann die Europäische Zentralbank und wird die Zinsen mindestens mal um 25 Basispunkte senken. Hinter vorgehaltener Hand wird auf dem Parkett auch über einen großen Schritt spekuliert. Egal wie, die Richtung der Geldpolitik stimmt, sowohl dies- als auch jenseits des Atlantiks. Sinkende Zinsen machen Aktien attraktiver und rechtfertigen auf den ersten Blick hohe Bewertungen. Wie immer ist es an der Börse aber nur eine Frage der Zeit, wann das Gleichgewicht kippt und die Investoren bei den Bewertungen genauer hinschauen. Noch aber ist ihr Blick durch die Rally getrübt. Genauer hingeschaut hat der Finanzinvestor CVC Capital. Er geht bei der Compugroup Medical aus dem SDAX offenbar auf Schnäppchenjagd. Denn das Angebot von 22 Euro je Aktie klingt zwar nach viel mit Blick auf den aktuellen Kurs bei 16 Euro, aber nach sehr wenig, wenn man den Höchststand vor vier Jahren bei über 80 Dollar und das Minus von mehr als 50 Prozent seit Jahresbeginn als Vergleich heranzieht. Kleiner Wehrmutstropfen also für die Anleger, mehr aber nicht. Da das Ziel des Einstiegs ein Delisting ist, kommt ein möglicher Turnaround bei dem Medizinsoftware-Anbieter für ihre Spekulation zu spät.