An der Börse herrscht nach dem Gegenangriff Israels auf den Iran Erleichterung über die Erkenntnis, dass beide Seiten wohl kein Interesse an einem direkten Krieg haben. Israel verschonte bei seinem Angriff sowohl die Ölfelder als auch die Atomanlagen und konzentrierte sich auf militärische Ziele. Der Rutsch im Ölpreis spricht eine eindeutige Sprache. Zwar kündigte der Iran erneut Vergeltung an, der Markt betrachtet dies aber aktuell noch eher als symbolischen Akt zur Vermeidung eines Gesichtsverlustes.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
Hier erfahren Sie, wie Sie bei Robomarkets günstig in Aktien und ETFs anlegen.
Mit dem erfolgten Gegenschlag ist ein geopolitisches Risiko zunächst kleiner geworden, weshalb sich die Anleger jetzt auf den Höhepunkt der Berichtssaison in den USA konzentrieren. Es ist die Woche der „Magnificent Seven“. Gleich fünf von ihnen öffnen ihre Bücher und dürften für die volle Aufmerksamkeit der Anleger und entsprechend eine hohe Volatilität sorgen. Den Anfang macht morgen die Google-Mutter Alphabet, gefolgt von Microsoft und Meta am Mittwoch und abgerundet von Apple und Amazon am Donnerstag.
Zurückblickend hat bereits ein Drittel der Unternehmen aus dem S&P 500 über das abgelaufene Quartal berichtet. Drei von vier haben dabei die Erwartungen der Analysten übertroffen. Geht es mit dem zweiten Drittel in dieser Woche so weiter, dürfte sich der Aufwärtstrend an der Wall Street fortsetzen. Wermutstropfen bleibt die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe, die weiterhin bei 4,25 Prozent verharrt und damit die Kauflaune der Anleger etwas bremst.
Zum Wochenstart nimmt auch der DAX nach einer Pause in der vergangenen Woche wieder Kurs auf die 20.000er Marke. Während die Berichtssaison in den USA in dieser Woche zwar die nötigen, positiven Impulse liefern könnte, schwebt auf der anderen Seite die Wahl in den USA und ein möglicher Sieg Donald Trumps weiterhin wie ein Damoklesschwert über dem deutschen Aktienmarkt.