Während die Festlandaktien in China nach der Goldenen Woche heute noch einiges nachzuholen hatten, knicken die Kurse an der Börse in Hongkong nach der Rally der vergangenen zwei Wochen deutlich ein. Zum einen verstummte der Optimismus der Regierung in Peking auf einer Pressekonferenz etwas, zum anderen müssen heiß gelaufene Kurse auch einfach mal etwas Dampf aus dem Kessel lassen. Nach gut 30 Prozent Plus im Hang Seng sind die sieben Prozent Minus verkraftbar und mehr als gesund.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
Doch der Deutsche Aktienindex, der im Fahrwasser chinesischer Konjunkturhoffnungen mit nach oben schwamm, wird nun entsprechend mit nach unten gezogen. Hinzu kommen schwindende Zinssenkungshoffnungen in den USA nach dem starken Arbeitsmarktbericht vom Freitag. Zehnjährige Anleiherenditen über vier Prozent zwingen den Aktienmarkt in die Konsolidierung. Zudem schwebt das Damoklesschwert einer noch ausstehenden Reaktion Israels auf den Raketenangriff aus dem Iran über dem Markt. Es ist die Angst vor einer Vergeltung in Richtung Öl-Infrastruktur des Iran, die neben dem Atomprogramm die wohl verwundbarste Stelle auch für die Finanzmärkte sein dürfte.
Der DAX sollte jetzt das Niveau zwischen 18.950 und 19.000 Punkten halten, sonst droht etwas mehr Ungemach in Frankfurt. Nächste Haltelinien wären dann um 18.750 Punkten zu finden. Der Index wird heute auch vom Schwergewicht Siemens mit nach unten gezogen. Die Aktie des Mischkonzerns leidet unter den enttäuschenden Zahlen des südkoreanischen Elektronikriesen Samsung. Die Nvidia-Konkurrenz aus Asien verliert zunehmend den Anschluss in Sachen Speicherchips für KI-Anwendungen, weshalb Gewinne und Umsätze im abgelaufenen Quartal deutlich unter den Erwartungen liegen dürften.