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Tradingideen

DAX springt über 22.500 Punkte – Turbulenter Börsenmonat endet

Jürgen Molnar ist Kapitalmarktstratege beim Broker Robomarkets.

Heute geht ein geschichtsträchtiger Börsenmonat zu Ende. Es begann mit einer Papptafel vor dem Weißen Haus, führte in einer wahren Achterbahnfahrt an den weltweiten Börsen zu einem Tief im DAX von knapp 18.500 Punkten und endet drei Wochen später schließlich wieder bei über 22.300 Punkten im deutschen Leitindex.

Mit dem Sprung über diese Marke hat der DAX im übergeordneten Bild seinen Aufwärtstrend trotz der Kurskapriolen bestätigt. Und das im Gegensatz zu den großen Indizes an der Wall Street, die sich zwar ebenfalls erholt, aber noch ein viel weiteres Stück in Richtung ihrer Rekorde zu gehen haben. Solch einen Börsenmonat gibt es nur zwei Mal in zehn Jahren, die letzten sind uns noch von 2008 aus der Finanzkrise und 2020 aus der Corona-Krise in Erinnerung. Nun darf sich auch „Zoll-Präsident“ Trump, der im Übrigen ja auch Papst werden will, in diese Serie einreihen.

Aber auch wenn sowohl in New York als auch in Frankfurt wie draußen eitel Sonnenschein herrscht, der inzwischen aufgekommene Optimismus und die Hoffnung auf ein Ende des Zollwahnsinns könnten verfrüht sein. Noch immer ist nicht klar, ob und wie die USA und China miteinander verhandeln, und der aufgekommene Streit zwischen Amazon-Gründer Bezos und US-Präsident Trump über die Transparenz in Sachen Preissteigerungen durch Zölle zeigt, was die Wirtschaft von diesem Politikstil hält. Wie viel Unsicherheit über die Zukunft herrscht, werden wir nach den Zahlen von Microsoft und Meta heute Abend und Apple und Amazon morgen Abend wissen. Gerade letztere beide dürften in ihren Ausblicken nicht um die Unsicherheiten im Welthandel herumkommen.

Der Fear & Greed Index ist auch nach sechs Gewinntagen an der Wall Street noch im neutralen Bereich, was nicht für ein Ende der Erholung sprechen muss. Dennoch könnte es ab morgen Abend nach den Zahlen „Sell in May and Go Away“ heißen. Auch für den DAX bestehen bei 21.400 und 21.700 Punkten noch offene Kurslücken, die in der Regel geschlossen werden, bevor der Aufwärtstrend weiter in Richtung Bestmarke fortgesetzt werden kann.

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