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Tradingideen

DAX sucht immer noch seine Richtung

Jürgen Molnar ist Kapitalmarktstratege beim Broker Robomarkets.

Drei noch offene Fragen bewegen zurzeit die Anleger am Aktienmarkt und sorgen für ein Hin und Her im DAX ohne klare Richtung: Erstens die Frage, ob und wann die US-Notenbank in diesem Jahr die Zinsen senken wird. Hierfür könnte der sogenannte PCE-Deflator der Konsumausgaben der Amerikaner eine Indikation liefern, der morgen um 14:30 Uhr veröffentlicht wird. Ein leichter Rückgang gegenüber dem Vormonat wird erwartet.

Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.

Zweitens die Frage, ob das vor kurzem noch wertvollste Unternehmen der Welt, Nvidia, diesen Titel durch eine Fortsetzung der Rally in den kommenden Tagen zurückerobern kann oder eine Korrektur in der Aktie die anderen Technologieaktien und damit auch den Gesamtmarkt nach unten ziehen wird. Die Nervosität ist in den vergangenen Tagen deutlich gestiegen, die Kurssprünge in der Nvidia-Aktie nehmen deutlich zu. Der Kurs ist keine Einbahnstraße mehr, zumindest kurzfristig.

Und drittens beschäftigt vor allem in Europa die Investoren die Frage, wem die Franzosen am Sonntag bei der ersten Abstimmung zur neuen Nationalversammlung in Paris ihre Stimme geben werden, nachdem Präsident Macron nach dem Rechtsruck bei der Europawahl das Parlament aufgelöst hat. Nach rechts dürfte es auch am kommenden Sonntag gehen, in den Umfragen liegt das europakritische Rassemblement National (RN) klar vor allen anderen Bündnissen.

Deren Anführerin Marine Le Pen macht teure Wahlversprechen, die Frankreich jährlich bis zu 100 Milliarden Euro kosten könnten. Geld, dass das Land mit einer Staatsverschuldung von 110 Prozent des BIP eigentlich nicht hat. Die Ratingagentur S&P stufte deshalb die Bonität bereits Ende Mai von AA auf AA- herab. Nun geht die Angst vor einer neuen Schulden- und damit auch Eurokrise um, die Renditen für französische Staatsanleihen sind im Vorfeld der Wahl kräftig gestiegen.

Das könnte auch am Montag nach dem ersten Wahlgang so weitergehen. Aber sollten sich die Franzosen in der Stichwahl eine Woche später dann doch gegen ganz links oder ganz rechts entscheiden, wäre Macrons Wette aufgegangen und Europas Börsen stünde eine Erleichterungsrally bevor. Ein Szenario, was Anleger durchaus einkalkulieren und am Montag nicht in Panik verfallen sollten.

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