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Tradingideen

DAX trotzt Kursverlusten in New York

Jürgen Molnar ist Kapitalmarktstratege beim Broker Robomarkets.

Die Europäische Zentralbank dürfte heute die Leitzinsen in der Eurozone zum siebten Mal seit dem vergangenen Sommer um 25 Basispunkte auf 2,25 Prozent senken. Große Euphorie über diesen Schritt dürfte aber nicht nur deshalb ausbleiben, weil er zu einhundert Prozent erwartet und damit längst eingepreist ist. Die Zinssenkung ist nicht nur die Folge eines sich weiter abschwächenden Wachstums in Europa, sondern wenn überhaupt auch nur eine kleine Abfederung dessen, was in diesen Tagen aus Washington über den großen Teich in Sachen Handelspolitik zu uns herüberschwappt.

Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.

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Dennoch dürfte mit der Erwartung weiterer geldpolitischer Lockerungen in der Eurozone die Outperformance gegenüber dem US-Aktienmarkt anhalten. Fed-Chef Powell warnte gestern Abend erneut vor einer steigenden Inflation und einem langsameren Wachstum aufgrund der Zollpolitik. Ob, wann und wie sich die Notenbank deshalb zu weiteren Zinssenkungen entschließt, ist völlig offen. Auch ein längeres Stillhalten und Abwarten ist vor diesem Hintergrund nicht ausgeschlossen. In Kombination mit dem schwindenden Vertrauen in die US-Administration dürften Investoren deshalb ihr Kapital weiter aus den USA nach Europa umschichten.

Größter Nutznießer dieser Unsicherheit rund um den Globus bleibt der Goldpreis. Die 3.500 US-Dollar pro Feinunze rücken in greifbare Nähe und dürften weitere Anleger in das Edelmetall locken, die die jahrzehntelang erwartete und dennoch ausgebliebenen Rally am Ende nicht doch noch verpassen wollen. Wenn dann auch der Letzte seine Chance erkannt hat und sich die wirtschafts- und finanzpolitischen Wogen wieder etwas glätten, besteht andererseits jede Menge Korrekturpotenzial.

Was den Zollstreit angeht, hat Japan jetzt erste Gespräche mit den USA aufgenommen. Sollte das Beispiel Schule machen, könnte sich die Lage am Aktienmarkt nach Ostern weiter entspannen. Auf der anderen Seite drohen zahlreiche Gewinn- und Umsatzwarnungen von den Unternehmen in der laufenden Berichtssaison, die heute mit Netflix als erstem großen Technologiewert in die nächste Runde geht. Siemens Energy überrascht hierzulande mit einem starken Ausblick und knüpft an die guten Zahlen von Sartorius gestern an. Noch scheint also die Börsenwelt im DAX in Ordnung, was die Zukunftsaussichten der Unternehmen angeht.

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