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Tradingideen

DAX verliert den Anschluss

Jürgen Molnar ist Kapitalmarktstratege beim Broker Robomarkets.

Sollte Fed-Chef Powell gestern versucht haben, die mit Blick auf die Rekordläufe des S&P 500 und vor allem des Technologieindex Nasdaq euphorisierten Investoren wieder einzufangen, der Versuch ist eindeutig gescheitert. Als wenn die Fed gestern die Zinswende bereits eingeleitet und noch weitere drei Senkungen angekündigt hätte, kennt die Rally kein Halten mehr und jagt die letzten Bären nun wohl endgültig vom New Yorker Börsenparkett.

Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.

Dabei dürfte es vielleicht nur noch eine Zinssenkung in diesem Jahr geben, und auch da steht der September nach den Worten von Fed-Chef Powell noch lange nicht fest. Zwar ist die im Markt veranschlagte Wahrscheinlichkeit dafür nach den schwächer als erwartet ausgefallenen Inflationsdaten für Mai wieder in Richtung 70 Prozent gestiegen. Ob der nur leichte Abwärtstrend in der Teuerung allerdings nachhaltig ist, daran hat auch Powell so seine Zweifel. Der Börse ist es egal, jeglicher Rücksetzer wird sofort wieder zum Einstieg genutzt.

Einzig der Deutsche Aktienindex kann mit dieser Dynamik nicht mithalten und scheint schon zufrieden, wenn er – technisch angeschlagen – nicht weiter abrutscht. Die Musik spielt mal wieder beim Thema Künstliche Intelligenz und damit hauptsächlich bei den „Glorreichen Sieben“, derzeit angeführt von Apple und dem Dauerläufer Nvidia. Während auch andere Indizes wie der Nikkei in Tokio oder der Hang Seng in Hongkong eher auf der Stelle treten, fließt das weltweite Investorenkapital mal wieder in die USA.

Spannend könnte es heute Abend bei Tesla werden. Die Aktionäre stimmen auf der Hauptversammlung über das bereits 2018 Elon Musk zugesagte Aktienpaket im geschätzten Wert von 56 Milliarden Dollar nach einer Anlegerklage ein zweites Mal ab. Der Tesla-Chef hat angekündigt, im Fall einer Niederlage die Bereiche Künstliche Intelligenz und Robotik aus dem Konzern ausgliedern zu wollen. Auch wenn es am Ende nicht dazu kommen sollte, das Verhältnis des Konzernlenkers zu seinen Eigentümern ist mehr als angespannt und das lastet auf dem Aktienkurs. Gleichzeitig stehlen die Chinesen Tesla die Show im Kerngeschäft mit E-Autos. Hier müssen in den kommenden Monaten schon jede Menge positiver Impulse zusammenkommen, um wieder für Kursfantasie in der Aktie zu sorgen.

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