
Jürgen Molnar ist Kapitalmarktstratege beim Broker Robomarkets.
Wenn es an der Börse immer ruhiger wird, steht meist die nächste unerwartete Kursreaktion ins Haus. Übertragen auf den deutschen Leitindex heißt das: Wenn der DAX seinen Radius um die 24.000er Marke immer weiter verkleinert, ist der Ausbruch nach oben oder unten nur noch eine Frage von Stunden, maximal Tagen. Ob es allerdings erst am Freitag mit dem monatlichen Arbeitsmarktbericht aus den USA oder doch schon früher so weit ist, bleibt an der Börse wie immer reine Spekulation. Für Anleger bedeutet dies aber: Gerade, weil der Aktienmarkt jetzt wie eingeschlafen wirkt, ist erhöhte Wachsamkeit gefragt.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
Kostenfrei anmelden: RoboMarkets-Webinar um 18.00 Uhr zum aktuellen Marktumfeld mit Markttechnik, Hotstocks der Woche und Mehr…
Bei SMA Solar jagt eine Hiobsbotschaft in Form von Gewinnwarnungen die andere. Auch für das Gesamtjahr 2025 muss der einstige Profiteur der Energiewende seine Prognose senken. Es läuft aktuell überhaupt nicht, sowohl die Nachfrage nach Wechselrichtern für PV-Anlagen aus dem gewerblichen als auch aus dem privaten Bereich bleibt schwach, und es ist keine Besserung in Sicht. Das erneut zweistellige Minus in der Aktie beendet damit auch die Hoffnungen auf einen Ausbruch aus dem zwei Jahre andauernden Abwärtstrend. Seit dem Sommer 2023 fiel die Aktie von SMA Solar von über 110 auf gut zehn Euro, stand nun aber kurz davor, über 25 Euro das Tal der Tränen zu verlassen. Daraus wird jetzt erst einmal nichts.
Im Bereich Elektromobilität läuft es sowohl bei Tesla als auch beim chinesischen Konkurrenten BYD nicht. Zwar ist die Lage nicht ganz so dramatisch wie bei SMA Solar, aber auch hier drücken Absatzrückgänge auf die Bilanz. Die Chinesen haben jetzt sogar ihre Produktion stoppen müssen, um am Ende nicht auf noch mehr unverkauften Neufahrzeugen sitzen zu bleiben. Hier ist es der Heimatmarkt, während Teslas sich vor allem schlecht in Europa verkaufen. Für Anleger ist die Branche damit ebenfalls noch nicht über den Berg.