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Tradingideen

DAX – Zu viel Hoffnung im Markt

Jürgen Molnar ist Kapitalmarktstratege beim Broker Robomarkets.

Genau heute vor vier Wochen rauschte der DAX zur Handelseröffnung unter 18.500 Punkte, Panikstimmung herrschte auf dem Parkett. Im Nachhinein war es der „Dip des Jahrzehnts“ – wer mutig genug war, da unten in den Index einzusteigen, kann sich heute über ein Plus von 24 Prozent freuen. Aber es dürften die wenigsten gewesen sein. Viele dagegen überlegen nun 4.500 Punkte höher, bei einem Indexstand von 23.000 Zählern, wieder in den Markt zu gehen, um die Rally nicht ganz zu verpassen.

Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.

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Aus technischer Sicht könnte der Markt allerdings geneigt sein, das Allzeithoch zu testen und dann seine Richtung abermals zu ändern. Eine weitere Verschnaufpause wäre nach dieser fulminanten Erholung mehr als gesund und könnte im Jahresverlauf den Weg für höhere Kurse ebnen. Ganz im Gegensatz zu Anfang April, nachdem US-Präsident Trump die Zölle verkündete und damit einen Handelskrieg anzettelte, herrscht nun schon wieder zu viel Euphorie auf dem Parkett. Die Kurse werden von der Hoffnung getragen, dass sich das Zoll-Thema am Ende in Luft auflöst. Dies aber könnte ein Wunschtraum bleiben und der Vertrauensschaden, den Trump angerichtet hat, sollte ebenfalls nicht unterschätzt werden.

Auf noch einmal niedrigere Kurse wartet bald auch der designierte Nachfolger von Warren Buffett, Greg Abel, bei Berkshire Hathaway. Noch sitzt das „Orakel von Omaha“ auf einem „Cash-Berg“ von satten 350 Milliarden Dollar und wartet auf die sogenannten Opportunitäten im Markt. Aktuell verdient die Beteiligungsgesellschaft 62 Millionen Dollar am Tag aus Zinsen und Dividenden, 5,6 Milliarden Dollar allein im ersten Quartal; Anlagenotstand sieht anders aus. Ob noch Buffett zum Einstieg bläst oder doch erst Abel, wenn er zum Jahresende übernimmt, bleibt die große Frage.

Kurzfristig steht den Anlegern eine spannende Woche bevor. Es ist die Zeit der Einkaufmanagerindizes und Notenbanksitzungen. Heute bekommen wir die Zahlen zur Stimmung in den Unternehmen aus den USA, morgen folgen die Länder der Eurozone, am Mittwoch Japan. Ebenfalls zur Wochenmitte tagt der Offenmarktausschuss der US-Notenbank und berät über die Leitzinsen.

Der nach den Worten von US-Präsident Trump „Mr. Zu Spät“ Jerome Powell dürfte sich von den zunehmenden Sticheleien allerdings nur wenig beeinflussen und die Zinsen unverändert lassen. Frühestens auf der Sitzung im Juni ist mit einem solchen Schritt zu rechnen. Am Donnerstag tagt dann noch die Bank of England. Zahlen kommen von Infineon, Rheinmetall und Siemens Energy.

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