
Jürgen Molnar ist Kapitalmarktstratege beim Broker Robomarkets.
Die Rally im DAX zeigt derzeit deutliche Ermüdungserscheinungen, die Luft oberhalb von 24.000 Punkten ist zu dünn für weitere Kursgewinne. Auf der anderen Seite wäre eine Korrektur bis in die Region um 23.500 Zähler jetzt mehr als gesund und könnte das Fundament für eine Fortsetzung des Bullenmarktes legen. Bis hier eine Entscheidung fällt und sich ein neuer Trend ausbildet, dürfte der DAX aber erst einmal in seiner richtungslosen Phase verharren.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
Eine positive Erkenntnis aus den vergangenen Wochen für den Aktienmarkt lautet, dass die von Trump durch seine erratische Zollpolitik ausgelösten Rücksetzer mit anschließender Erholung nach Zurückrudern im Weißen Haus immer kleiner werden. Der neue US-Präsident scheint zumindest, was dieses Thema angeht, entzaubert. Investoren, die wegen dieser Unsicherheit und höherer Volatilität der Börse bislang noch ferngeblieben sind, könnten deshalb ihre Einstellung in den kommenden Wochen wieder ändern und in den Aktienmarkt einsteigen.
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Am Donnerstag trifft Bundeskanzler Friedrich Merz US-Präsident Trump in Washington. Auch wenn nicht viele Fakten geschaffen werden und Deutschland keinen Freibrief in Sachen Zölle erhalten sollten, zählt hier vor allem die Symbolik. Verläuft dieses „Kennenlernen“ harmonisch und bleibt eine größere Konfrontation aus, wäre dies sicherlich nicht hinderlich für die weiteren Verhandlungen und dürfte auch in Wolfsburg, Stuttgart und München bei den deutschen Autobauern für etwas mehr Optimismus sorgen.
Ansonsten ist es die Woche der Einkaufsmanagerindizes. Den Anfang machen heute Nachmittag die Stimmungsumfragen aus den US-Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe (Dienstleistungen am Mittwoch), gefolgt von den Zahlen aus China in der Nacht zu morgen. Ebenfalls morgen werden die Inflationsraten für die Eurozone veröffentlicht, die dann auch von der Europäischen Zentralbank in Augenschein genommen werden dürften, die am Donnerstag zu ihrer turnusmäßigen Sitzung zusammenkommt und den Leitzins erneut um 25 Basispunkte senken sollte. Viel spannender dürfte daher die Frage sein, ob EZB-Präsidentin Lagarde zu den jüngst aufgekommenen Rücktrittsspekulationen Stellung nimmt. Das Wochenfinale findet dann in Form des monatlichen Arbeitsmarktberichts aus den USA am Freitag statt.