Die erste Hürde beim Geld anlegen ist für viele Frauen die Eröffnung eines Depots und ganz einfach der erste Trade. Danach geht es mitunter leichter von der Hand als vielen Männern.
Wie eröffne ich denn ein Depot und was soll ich kaufen? Diese zwei Fragen stellen Frauen – genauso wie viele Männer – wenn es ums Thema Geld geht. Oftmals ist das Konto bei Volksbank oder Sparkasse leider noch aus der Kindheit weitergeführt, frisst jährlich das Vermögen aufgrund der Inflation Stück für Stück auf und hilft nicht weiter. Dabei ist die erste Frage einfach zu beantworten. Am Beispiel des Smartbroker, jüngst wieder ausgezeichnet für seine Gebührenstruktur, lässt sich der Leitfaden rasch beschreiben.
Erste Schritte
Es geht los mit dem Aufrufen der Homepage des Brokers, dann folgt man dem sofort sichtbaren Weg zur Depoteröffnung, identifiziert sich per Videofunktion und überweist vom Girokonto Geld auf das neue Depot. So einfach, so gut. Doch danach steht der erste Aktien- oder ETF- oder Zertifikatekauf an. Auch dies ist weit weniger komplex als man denkt. Man kann seine Wunschaktie oder sein Anlagethema googlen und wird unter den Auskünften zur Tesla-Aktie beispielsweise eine sogenannte WKN finden. Dies ist die Kennnummer einer jeden Aktie, eines jeden Finanzprodukts. Diese gibt man im Depot ein, Stückzahl dazu, Gesamtsumme checken und schon ist die Aktie im Depot. Natürlich geht es auch direkt beim Broker über die Suchfunktion.
Über die Hürde kommen
Die Quote der Abonnentinnen in unserem Börsendienst bei Feingold Research ist so ernüchternd wie stellvertretend. Nicht einmal zehn Prozent machen Frauen aus, doch in den Aktienmarktkrisen der vergangenen Jahre waren es genau jene, die Nerven behielten, Unruhe am Markt mitunter clever ausnutzten und sich ohnedies von zwischenzeitlichen Korrekturen am Markt nicht verrückt machen ließen. „Frauen sind am Kapitalmarkt häufiger weniger von sich überzeugt als Männer, agieren daher aber auch demütiger und risikobewusster“, fasst Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets Studien der letzten Jahre zusammen.
Wenn Frauen also einmal den Weg an den Kapitalmarkt gefunden haben – und sei es auch mit noch so kleinen Beträgen am Anfang – dann nimmt dies häufig einen guten Verlauf. Die Erfahrung zeigt, dass das Konzept eines Markenwertes besonders Frauen begeistern kann. Man nehme eine weltweit starke Marke, suche das passende börsennotierte Unternehmen und kaufe dann ein, wenn der Preis des Unternehmens gerade mal günstiger zu haben ist. Frei nach dem Motto, dass man nur das kaufen sollte, was man kennt und bestenfalls versteht und nachvollziehen kann.
Armut im Alter sollte nicht sein
Ein sinnvoll strukturiertes Depot kann somit ein Und guter Puffer gegen Armut im Alter sein. Besonders bei Frauen ist die Sorge vor Altersarmut ausgeprägt, wie eine Umfrage von J.P. Morgan Asset Management unter 1.000 Frauen sowie 992 Männern in Deutschland von 2022 zeigt. Nicht zu Unrecht, denn bei vielen Frauen sorgen etwa Unterbrechungen oder Verkürzung der Erwerbstätigkeit infolge von Erziehungs- oder Betreuungsaufgaben für weniger Einzahlungen in die gesetzliche Rentenkasse, und gleichzeitig weniger Möglichkeiten für die private Vorsorge. Nicht zuletzt arbeiten Frauen häufiger in gering bezahlten Berufen und müssen nach wie vor mit einer niedrigeren Bezahlung als Männer rechnen.
Angst überwinden
Das Problem bei Frauen ist jedoch noch ausgeprägter als bei Männern die Angst vor Verlusten am Aktienmarkt. Dabei fährt man breit gestreut mit Aktien über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren nie Verluste ein – jedenfalls nicht in den vergangenen 80 Jahren. „Leider ist die am weitesten verbreitete Anlageform bei Frauen mit 56 Prozent das Sparbuch, dahinter kommen Tages- oder Festgeld sowie Lebens- und Rentenversicherungen mit je 43 Prozent. Erst dann folgen mit Abstand Aktien oder Investmentfonds“, so Jürgen Molnar von RoboMarkets. Schön wäre, wenn es umgekehrt wäre. Denn die Aktie ist die Teilhabe am Erfolg eines Unternehmens und dies wirft auf lange Sicht rund sieben Prozent Rendite im Jahr ab. Davon kann man mit Lebensversicherung, Sparbuch oder Festgeld nur träumen. Wer Aktien meidet, vernichtet daher Puffer fürs Alter.
Gedankenspiel
Allen, die den Aktienmarkt noch als Mythos ansehen und den Sprung scheuen, sei folgende Idee mitgegeben: Stellen Sie sich doch einmal einen Aktienkorb von 25 bekannten Firmen und Aktien zusammen, bestehend aus großen und bekannten Marken, die man kennt – von Tesla über Microsoft bis Apple und Henkel. Dann schaue man einmal, wie sich der Aktienkurs über die letzten 20 Jahre entwickelt hat. Man wird eine gute Vorstellung davon erhalten, ob Aktien langfristig riskant oder renditebringend sind. Vielleicht kann dies die Angst nehmen – Frau hin oder her.