Dass der deutsche Aktienmarkt und insbesondere der DAX die Verfassung der eigentlich abzubildenden Wirtschaft nahezu ignoriert, ist wohl die wichtigste Erkenntnis gerade aus diesem Börsenjahr. Monat für Monat werden Zahlen und Stimmung schlechter und auch die Unternehmen in Deutschland weniger. Im dritten Quartal mussten knapp 4.000 Firmen Insolvenz anmelden, so viele wie seit 2010 nicht mehr. Zwar könnten hier noch Nachwehen aus der Corona-Krise eine Rolle spielen, in der viele Unternehmen staatlich gestützt und so länger am Leben gehalten wurden. Doch pleite ist pleite und schafft keine Wirtschaftsleistung und Arbeitsplätze mehr.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
Schlimmer noch: Das die Zahlen veröffentlichte Institut für Wirtschaftsforschung Halle rechnet mit einer weiter steigenden Tendenz. Lang kann und wird auch der Aktienmarkt diese Entwicklung nicht mehr ignorieren können, im Ausland erwirtschaftete Umsätze und Gewinne hin und her. Wenn die heimische Wirtschaft weiter so abbröckelt, dürfte auch der DAX im kommenden Jahr nicht an seine Performance der beiden Vorjahre anknüpfen können. 2025 droht kein gutes Börsenjahr zu werden.
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Kurzfristig könnten sich die Anleger noch an die nun in den USA startende Berichtssaison klammern. Die Erwartungen wurden in den vergangenen Monaten zurückgenommen, Überraschungspotenzial nach oben ist damit gegeben. Dicke Überraschungen blieben bei Tesla bei der Vorstellung des Robotaxis aber eher aus. Viel Tam-Tam um wenig Greifbares. Nichts neues bei Elon Musk – abwarten, wie die Börse auf die große Show reagiert.