Auf der einen Seite dürfte bereits ein kleiner positiver Impuls reichen, den Deutschen Aktienindex über die 17.000er Marke zu schieben und damit eine neue Phase der Rally einzuleiten. Der Rückenwind allein von der Wall Street aber reicht dafür nicht aus. Zu groß ist auf der anderen Seite die Angst, dass die Indizes in New York irgendwann mal etwas der viel zu heiß gewordenen Luft aus dem Kessel ablassen müssen und korrigieren. Dann würde es den aus technischer Sicht vor einem potenziellen Doppel-Top stehenden DAX wohl gleich doppelt treffen.
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Etwas Unterstützung kommt allerdings vom Euro, der wegen der nachlassenden Zinssenkungsfantasien und einer weiterhin robusten Wirtschaft in den USA seinen Aufwärtstrend verlassen hat und sich nun wieder in Richtung Parität aufmacht. Bleibt es dabei, dass der Markt der Europäischen Zentralbank das schnellere Tempo in Sachen Zinssenkungen zutraut, könnten von einer schwächeren Gemeinschaftswährung vor allem die exportorientierten Unternehmen profitieren. Von denen hat ja der DAX bekanntlich mehr als von den Technologie-Highflyern, die gerade in den USA den Ton am Aktienmarkt angeben.
Durch die Decke geht es für die Aktie des Biopharmaunternehmens Morphosys. Der Kurs gewann schon gestern über 30 Prozent hinzu, als die ersten Gerüchte über eine Übernahmeofferte des Novartis-Konzerns die Runde machten. Am Abend dann folgte die Bestätigung, die Schweizer wollen 68 Euro pro Aktie zahlen. Die Bedingung allerdings ist, dass 65 Prozent der Anteile angedient werden. Nach der Talfahrt der Aktie von fast 140 Euro Anfang 2020 auf 12 Euro zum Ende vergangenen Jahres und nun einem Aufschlag von über 50 Prozent auf den Kurs von gestern Nachmittag dürfte dies allerdings nicht wirklich eine große Hürde darstellen.