In den letzten Jahren waren die US-Aktienmärkte den europäischen weit voraus. Vor allem Blue Chips, Aktien großer börsennotierter Unternehmen aus Wachstumssektoren wie etwa Technologie, sorgten für eine attraktive Performance. Europa hing aufgrund einer schwächelnden Konjunktur und hoher Inflation in den Seilen. Doch was sich in den letzten Monaten abzeichnete, wird nun klarer: Während sich die wirtschaftliche Lage in den USA ein wenig eintrübt, schlägt Europa zurück und feiert ein Comeback. Aktienanleger entdecken den „alten Kontinent“ wieder und könnten hier vor allem bei kleineren und mittleren börsennotierten Unternehmen fündig werden. Warum bieten Small und Mid Caps aus der Eurozone derzeit ein besonders hohes Potential für Kursgewinne?
Europa verlässt allmählich das Tal der Tränen. Nach längerer Stagnation geht es für die Wirtschaft in der Eurozone wieder bergauf. Die Inflation ist gesunken, der Leitzins wurde bereits gesenkt und weitere Zinssenkungen sind zu erwarten. Auch in der deutschen Wirtschaft, wo bis vor Kurzem noch Weltuntergangsstimmung herrschte, ist wieder Licht am Ende des Tunnels, wie Sentiment-Umfragen zeigen. Die positive Stimmung schlägt jedoch noch nicht auf die Bewertungen an den Aktienmärkten durch, vor allem bei den sogenannten Nebenwerten. Die Small und Mid Caps der Eurozone sind seit zwei Jahren historisch günstig bewertet – nur in Krisenzeiten wie etwa während der Finanzkrise waren sie ähnlich günstig. Gemessen an ihrem Kurs-Gewinn-Verhältnis (aktuell 11,6) sind sie derzeit sogar günstiger als Large Caps. Das Bewertungsniveau stammt noch aus Krisenzeiten. Dass es nahezu unverändert ist, liegt vermutlich daran, dass Europa gedanklich erst aus dem Krisenmodus kommen muss.