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Tradingideen

Nvidia – 800 Dollar – was nun?

By 25. Februar 2024Keine Kommentare

Die „Magnificent 7“-Aktien und KI-Profiteure stehen bei Anlegern derzeit hoch im Kurs. Viele spekulative Anleger haben dazu ihr Zocker-Gen entdeckt. Die Erinnerung an das Jahr 2000 erwacht.

Während Indizes wie der Nasdaq 100 von einem Hoch zum nächsten klettern, treten die meisten US-Aktien auf der Stelle. Wie schon im vergangenen Jahr werden die Börsen von den großen US-Tech-Aktien nach oben gepusht, gestützt auf KI-Fantasie (Künstliche Intelligenz). „Wer daher die Tech-Riesen nicht im Depot hat, steht jetzt schon unter Performancedruck“, meint Ricardo Evangelista, Senior Analyst beim britischen Broker ActivTrades. Um einen Rückstand aufzuholen, bieten sich für viele Anleger offenbar Call-Optionsscheine oder -Optionen mit sattem Hebel auf diese Aktien an. Diese Instrumente erfreuen sich am Finanzmarkt momentan großer Beliebtheit.

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Als wir am 22.Januar einen Call auf Mercedes UL9CFP ins Portfolio Optionsscheine Marathon gepackt haben, war das nicht unbedingt trendfolgend. Im Gegenteil erwarteten wir aufgrund der starken Marke und guten Bewertung eine Aufholjagd. Und die ist schneller gekommen als mancher dachte. Dazu wird aktuell das Verbrennerverbot in der EU diskutiert und es könnte auf Wiedervorlage kommen. Gut wäre das auch für BMW und Porsche- WKN UM044D – , die wir ebenfalls in Depots – bspw Markenwert Turbos – gepackt hatten.

Bei Mercedes aber können wir schon eine Teilgewinnmitnahme vornehmen.

Unser Call im Markenwertportfolio Marathon lautet UL9CFP. Das Papier gab es für unsere Leser am 22.1 zu 78 Cent und heute nach 09 Uhr liegt der Call bei 1,72 Euro Geldkurs. Hier beim Emittenten im Chart…

Das bedeutet – rund 120 Prozent Rendite in 4 Wochen.

Hohe Risiken und Chancen

Diese risikoreichen Calls profitieren von stark steigenden Kursen in der Aktie und haben den Vorteil, dass sie günstig sind. Nachteil: Steigen die Kurse nicht, verfallen die Papiere wertlos. Ziehen die Kurse aber kräftig an, wie zum Beispiel bei Nvidia gesehen, dann partizipieren Anleger für kleines Geld am Kursanstieg. Diese Calls werden auch als „aus dem Geld“ bezeichnet und sind im Gegensatz zu weniger gehebelten Papieren preiswerter. Die Nachfrage nach den risikoreicheren aus dem Geld liegenden Nvidia-Optionen für 1 bis 3 Monate ist zuletzt so kräftig gestiegen, dass der Preisunterschied zu den weniger gehebelten Nvidia-Calls den höchsten Stand seit Juni 2023 erreicht hat. Diese Differenz zwischen den Optionstypen wird als Skew bezeichnet. 

Anleger gehen „all in“

Der Call-Skew misst die Nachfrage nach risikoreicheren, aus dem Geld liegenden Calls im Verhältnis zu den am Geld liegenden Call-Optionen, erklärt Klaus Schulz, Deutschlandchef des Online-Brokers LYNX. „Am Geld“ liegende Call-Optionen oder Optionsscheine sind risikoärmer als aus dem Geld liegende, beide Papiere profitieren von steigenden Aktienkursen. „Steigt der Skew, bedeutet dies, dass die Nachfrage nach risikoreicheren Optionen im Verhältnis zu weniger riskanten Calls zunimmt“, führt Schulz weiter aus. Diese Entwicklung sei für Aktien mit einem derart starken Momentum wie bei Nvidia häufig der Fall, weil Anleger fürchten, einen Kursanstieg zu verpassen – auch FOMO genannt. Dieses „Fear of Missing Out“ sorgt nochmal für eine Call-Nachfrage, obwohl der Kurs bereits kräftig gestiegen ist. 

Nvidia ist die Aktie mit der bisher besten Performance im S&P 500 im Jahr 2024 mit einem Plus von rund 240 Prozent. Sie hat in diesem Jahr bereits über 50 Prozent zugelegt. „Auch bei anderen stark gestiegenen „KI-Aktien“ wie etwa ARM, ist der Skew stark gestiegen, ebenso bei Meta Platforms“ wie Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets erklärt. Anleger wollen über risikobehaftete, aus dem Geld liegende Calls keine Kursgewinne verpassen, auch wenn die Papiere risikoreich sind. 

Wann korrigiert der Markt die Tech-Dominanz? 

Auf dem aktuell erreichten sehr hohen Skew-Niveau kann es allerdings negative Rückkopplungseffekte am Aktienmarkt geben. Denn durch die hohe Nachfrage nach diesen Call-Optionen, müssen Händler, um sich abzusichern, Aktien von Nividia & Co. kaufen, was wiederum die Kurse dieser Titel nach oben treibt. Mit anderen Worten: Der Tech-Trade ist sehr überlaufen und birgt damit ein Risiko für fallende Notierungen, auch für den Aktienmarkt insgesamt. Dies zeigte sich auch bei der jüngst veröffentlichten monatlichen Umfrage unter Fondsmanagern.

Rolle rückwärts?

So kann ein negativer Auslöser schnell eine Kaskade ins Rollen bringen, in der sich dann die Verkäufe statt Käufe aneinanderreihen. Dazu sind Kursbewegungen wie zuletzt bei Super Micro in der Entwicklung bedenklich. Anstiege von zwanzig bis dreißig Prozent innerhalb eines Handelstages bei hoher Volatilität sollten ein Alarmzeichen sein.

Dazu ist bei den erwähnten großen Positionen am Optionsmarkt auch der zugrunde liegende Aktienmarkt beeinflusst, und zwar nicht nur wenn die Kurse steigen. Diese Entwicklung kann dann schnell auf die anderen Aktien übergreifen, wenn der Verkaufsdruck zunimmt. Die Perspektiven der Technologieaktien mit KI-Fantasie sind nach wie vor exzellent, doch kurzfristig scheint der Trade überzogen und manche Erinnerung ans Jahr 2000 berechtigt.

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