Nvidia ist erneut auf dem Vormarsch: Marktkapitalisierung erstmals über 4 Billionen USD, bei einem Aktienkurs über 164 $ – und damit auf Rekordkurs . Die KI-getriebene Nachfrage nach Blackwell‑Chips, kombiniert mit neuen Kurszielen wie Goldman (185 $) und Citi (potenziell +20 %) zeigen, dass hier strukturelles Wachstum zu erwarten ist.
Während globale Unsicherheiten durch Handelszölle bestehen, bleibt Nvidia robust.
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Kaufe das Gerücht und verkaufe den Fakt. Dieses alte Börsensprichwort wird Ende Juli aktueller denn je und auch der Dollar könnte sich erholen.
Das war die ganze Aufregung also wert? Die EU einigt sich mit Donald Trump auf Zölle in Höhe von 15 Prozent. Honoriert wurde dies mit einem DAX am Montag nach der Einigung auf einem Level von 24.550 Zählern. Aber war nicht eine Zoll-Androhung von 20 Prozent im Frühjahr Auslöser für einen richtig satten kleinen Crash? So ganz passt es nicht zusammen und deshalb hilft ein Blick auf die Zahlen 2025. Denn per Saldo Ende Juli zeigen sich die Kapitalmärkte 2025 in Hochform – oder in Aufruhr, je nachdem, wann und wo man hinschaute. Zwischen geopolitischen Spielzügen à la Trump und einer erneut entflammten Zollrhetorik war die erste Jahreshälfte alles andere als langweilig. Besonders deutlich wurde das am US-Dollar, der sich nicht etwa festigte, sondern spektakulär ins Abseits manövrierte: Gegenüber dem Euro rutschte der Greenback auf den tiefsten Stand seit dreieinhalb Jahren. „Es war auch das schwächste Halbjahr des US-Dollar seit Jahrzehnten“, ordnet Vanyo Walter von RoboMarkets ein.
FX-Trading als Königsdisziplin
Privatanleger kümmern sich selten um Wechselkurse. Zu komplex, zu weit weg vom Tagesgeschäft. Das bleibt meist den globalen Portfoliomanagern mit ihren Absicherungsstrategien überlassen. Doch 2025 zeigte eindrucksvoll: Wer die Devise nicht kennt, zahlt drauf. In lokaler Währung sieht die Zwischenbilanz zwar glänzend aus: Der DAX legte nach den Daten der Börse München über 20 Prozent zu, das beste erste Halbjahr seit 2007. Auch im Vergleich zum Euro Stoxx 50 mit plus acht Prozent oder den US-Indizes mit Gewinnen von vier bis sechs Prozent ein starkes Ergebnis.
Doch aus Euro-Sicht verwandelte sich der Blick über den Atlantik in ein Lehrstück für Währungsrisiken: „Der Euro kletterte seit Februar um satte 15 Prozent auf 1,18 USD – ein Niveau, das zuletzt 2021 aufgerufen wurde“, so Experte Walter. Die Folge: Die Gewinne in Dow, S&P & Co. verpufften im Umrechnungskurs. Statt Rendite blieb ein Minus von bis zu zehn Prozent. Umgekehrt sieht’s für US-Anleger rosig aus: Der DAX hat sich aus Dollar-Perspektive mit satten 30 Prozent verteuert, rechnen die Experten vom Lynx-Broker vor. Für US-Investoren ist das ein Geschenk, das man nicht alle Tage bekommt.
Dollar dreht sehr langsam
Devisenmärkte können verglichen werden mit Tankern auf hoher See: Richtungswechsel sind selten, aber dafür nachhaltig. Einen vergleichbaren Schub beim Währungspaar EUR/USD gab es in den vergangenen 15 Jahren nur etwa dreimal. Auf solche Phasen folgten meist Verschnaufpausen oder Rücksetzer. Aktuell handelt das Währungspaar zudem rund sieben Prozent über dem 200-Tage-Durchschnitt: Aus technischer Sicht ist dies sportlich und das Markt-Sentiment überhitzt. In Sachen Zinssenkung ist man in den USA zunehmend unentschieden. Die Experten von Ethenea sehen es so: Innerhalb des FOMC beobachten wir Meinungsverschiedenheiten: Fed-Gouverneur Christopher Waller fordert eine Zinssenkung im Juli und verweist auf einen sich abschwächenden Arbeitsmarkt und einmalige Tarifeffekte. Dies unterstreicht eine wachsende Spaltung innerhalb der Fed hinsichtlich des Zeitpunkts und der Notwendigkeit von Zinsanpassungen.“
Weltweit Gegengewichte
Fundamental stehen sich zwei Kräfte gegenüber: Auf der einen Seite der Dollar, gestützt durch hohe US-Zinsen, die aber aufgrund der strammen US-Verschuldung immer mehr zum Problem werden. Auf der anderen Seite der politische Druck aus Washington: Die Regierung wünscht sich einen schwachen Dollar, um die Exportwirtschaft anzukurbeln. Präsident Trump lässt daran kaum Zweifel, auch wenn er damit die Unabhängigkeit der Notenbank testet und sich jüngst sogar an immobilen Renovierungsarbeiten der FED austobte.
Dollar vor Comeback?
Die Argumente für einen stärkeren Dollar sind bekannt und größtenteils eingepreist. Neue Impulse wären nötig, um die Euro-Rally weiter zu befeuern. Doch der Markt tut selten das Erwartbare. Gerade weil nun alle auf eine Euro-Rally setzen, könnte die Gegenbewegung bevorstehen. Der Dollar als Comeback-Kandidat? Nicht ausgeschlossen. Die Reaktionen nach dem Zoll-Deal mit der EU waren interessant. „Einer ersten starken Reaktion des Euro kamen Gewinnmitnahmen bei der Währung entgegen. Auch deshalb, weil recht zügig erste Firmen aus Deutschland und Frankreich Bedenken hinsichtlich der Einigung anmeldeten“, so Thomas Soltau vom Smartbroker. Diese Gemengelage könnte gut dazu führen, dass im August und September nach der laufenden Quartalssaison Investoren über die Bewertung der Aktienmärkte nachdenken und sie einordnen – nach unten.