Im DAX bleibt die Marke von 18.600 Punkten der Dreh- und Angelpunkt für die Entwicklung in den kommenden Wochen und Monaten. Auch deshalb haben die Anleger jede Menge Respekt vor dieser Hürde und halten sich trotz des anhaltenden Rückenwinds aus New York mit Käufen zurück. Zu hoch ist das Risiko, dass der Markt nach zweimaligem Anlaufen in den vergangenen Tagen nach einem dritten erfolglosen Versuch wieder den Rückwärtsgang einlegt.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
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Eine gute Gelegenheit für Gewinnmitnahmen wäre der geschaffene Fakt einer Zinswende in den USA am kommenden Mittwoch. Nicht zu vergessen sind die Flüsterschätzungen und insgeheimen Hoffnungen einiger Anleger auf einen großen Zinsschritt, der aber höchstwahrscheinlich ausbleiben dürfte. Für weitere Zinssenkungen dies- und jenseits des Atlantiks wollen viele erst einmal die konjunkturelle Abkühlung weiter beobachten und ihren Härtegrad eruieren.
Oracle hat gestern Abend auf die bereits in dieser Woche gemeldeten starken Quartalszahlen noch eine Schippe draufgelegt. Gründer Larry Ellison erwartet einen weiter anhaltenden Investitionsboom in die Infrastruktur für Cloud und Künstliche Intelligenz und hat deshalb die Wachstumsaussichten für sein Unternehmen bis zum Jahr 2029 deutlich erhöht. Oracle strebt bis dahin eine operative Marge von 45 Prozent und ein Gewinnwachstum pro Aktie von mehr als 20 Prozent an.
Traumzahlen, die man auch bei SAP in Walldorf gern hören wird. Auch wenn die Deutschen noch rund 100 Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung vom Konkurrenten Oracle trennen, in seinem Fahrwasser schwimmt es sich am besten nach oben. Allerdings stellt die Marke von 200 Euro für die SAP-Aktie einen schwer zu knackenden Widerstand dar. Der erste Versuch in der vergangenen Woche wurde noch durch einsetzende Gewinnmitnahmen vereitelt. Geht es jetzt aber nachhaltig darüber, dürften einige Kaufaufträge in den Markt kommen und eine nächste Stunde der Rally zünden.