
Jürgen Molnar ist Kapitalmarktstratege beim Broker Robomarkets.
An der Börse geht es aktuell zu wie bei Pippi Langstrumpf: Die Anleger machen sich die Welt, wie sie ihnen gefällt. Waren sie vor ein paar Tagen noch getroffen von Trumps Zollkeule und plagten sie nach schlechten Konjunkturdaten aus den USA Rezessionssorgen, ist nun wieder eitel Sonnenschein und die Hoffnungen auf Zinssenkungen überdecken alles Negative.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
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Auch dass heute die höheren Zölle in Kraft treten, deutsche Autos immer noch mit einem Aufschlag von fast 30 Prozent belegt werden, Indien als Russland-Handelspartner jetzt 50 Prozent zahlt und der US-Präsident mit 100 Prozent Zoll auf Chips und Halbleiter droht, interessiert vor dem geldpolitischen Hintergrund keinen. Geld wird in den kommenden Monaten billiger, bleibt weiter auf der Suche nach Rendite und muss deshalb am Aktienmarkt angelegt werden. Und so steigen die Kurse weiter – so einfach kann Börse sein.
Aus technischer Sicht befindet sich der DAX aktuell im Nirgendwo, die 24.000 Punkte haben sowohl nach unten als auch nach oben ihre Bedeutung verloren. Impulslos pendelt der Markt durch den Sommer, der Rutsch vom Freitag scheint auch chon wieder vergessen. Zu groß ist eben jener Anlagebedarf, wenn Zinsen weiter sinken und es eigentlich nicht mehr schlimmer kommen kann.
Dennoch bleiben die Zölle Trumps Trumpfkarte, die Finanzmärkte zu dirigieren. Und auch wenn es aktuell so scheint, als ob diese sich nicht mehr dirigieren lassen wollen, kann sich die Stimmung jederzeit schnell wieder drehen. Bis dahin aber bleiben langfristig orientierte Anleger weiterhin gelassen und genießen den nun wieder zurückkehrenden Sommer in Deutschland.